Sonntag, 24. Dezember 2017

Hoffentlich kommt bald das allgemeine Sex-Verbot

Ja haha war nur Spaß, ich hoffe darauf natürlich NICHT, aber offenbar sehen sehr viele, erschreckend viele, Menschen das völlig anders und hätten gerne nichts lieber als ein von der Obrigkeit mit detaillierten Vorgaben reglementiertes Sexleben, so daß der Spaß daran endgültig vorbei ist und die Leute freiwillig damit aufhören. Kleines Beispiel gefällig?

Im Forum der Sexplattform auf der ich mich seit einigen Monaten herumtreibe berichtet eine junge Frau, daß ihr Freund sie gerne mal im Erlebnisbad fingern möchte, sie ist sich da nicht ganz sicher und trägt dies daher der Community vor - und sofort bricht ein Sturm der Entrüstung los, nicht wenige verkünden selbstgerecht, sie würden solches, würden sie es bemerken, sofort zur Anzeige bringen und wie immer werden die Kinder vorgeschoben. Die könnten das ja mitbekommen und lebenslangen Schaden erleiden. Ja herzig. Da gäbe es meine ich ganz andere Ecken wo man mal das Kehren anfangen könnte.

Denn was unseren Kindern sowieso schon tagaus tagein zugemutet wird geht auf keine Kuhhaut. Das fängt in der Früh an mit dem viel zu schweren Schulranzen, dann der Schulweg auf dem sie gnadenlos von den stinkenden Autos verpestet und von asozialen Schulkameraden geschubst, gedisst und gar erpresst und/oder verprügelt werden - dann geht es den ganzen Tag weiter mit völlig realitätsfernem Unterricht im Zuge dessen die armen kleinen Gehirne mit lauter Unfug vollgestopft werden und jeder, der es auch nur wagt zu protestieren, wird mit Sanktionen überhäuft. Noch dazu sind sie gezwungen, die ganze Zeit stillzusitzen, damit sie sich beizeiten dran gewöhnen und recht bald genauso fett und krank werden wie ihre Eltern. Nachmittags dann die Hausaufgaben, die Streitereien im Elternhaus, die Grobheiten der anderen Bewohner im Gemeindebau und die Frechheiten der Nachbarskinder. Und das ist nur der gewöhnliche Alltag. Was manche Kinder obendrein noch so erdulden müssen, das kann sich ein Gesunder nicht vorstellen. 

Und da kommen dann diese Moralaposteln daher und meinen, wenn Kinder ein liebendes Paar bei der natürlichsten Sache der Welt beobachten, würde es ihnen in irgend einer Weise schaden? Kann ich nicht glauben. Die meisten Kinder würden doch garnicht mitbekommen was abgeht, erstens weil sie sowas nicht interessiert und zweitens weil sie es nicht kennen - und sobald sie in einem Alter sind in dem sie sehr wohl erkennen was Onkel und Tante da machen, schadet es ihnen ja wohl auch nicht mehr. Also was soll der Unfug. Noch dazu in einer ach so lockeren, frivolen Sex-Community. Ich verstehe die Welt nicht mehr. Ich mein, da müßte man beispielsweise diesen Brunnen in Nürnberg beim Weißen Turm, das 'Ehekarussell', auch sofort abreißen, das dort Dargestellte könnte ebenfalls empfindliche Gemüter verletzen, und doch balancieren dort die Kleinen völlig ungerührt am Brunnenrand, die schauen da nicht einmal hin. QED.

Wer so verklemmt ist, daß er keine Schweinereien im Bad sehen möchte, der soll das einfach so sagen und nicht irgendwelche fiktiven Kinder vorschieben. Solchen Leuten käme es wohl tatsächlich sehr zupaß, wenn nun nach dem Rauchen auch der Sex verboten werden würde. Nicht nur in der Öffentlichkeit sondern eben auch zuhause, in den eigenen vier Wänden.

Kann nicht sein meint ihr? Das wird sich niemals spielen? Das können die nicht machen? Ja das haben viele damals während der ersten Diskussionen über das Rauchverbot auch gedacht. Klar, wegen der Kinder nicht in der Öffentlichkeit, Nichtraucherschutz und so, damit waren die meisten durchaus einverstanden. Aber inzwischen liest man immer wieder von Menschen die in ihrer eigenen Wohnung und auf ihrem eigenen Balkon nicht mehr rauchen dürfen oder denen sogar aus diesem Grund die Wohnung gekündigt wurde. Und als Raucher eine neue Wohnung zu finden ist inzwischen noch schwerer als als Vorbestrafter, da ja so mancher Vermieter ebenfalls kriminell ist, zumindest ist das meine Meinung wenn ich mir die Mieten grad hier in München so anschaue.

Zurück zum Thema: Sexverbot in den eigenen vier Wänden. Die Schweden sind gerade auf dem besten Weg dazu. Vor einiger Zeit schickte mir eine Bekannte lachend einen Artikel aus der Augsburger Allgemeinen, in dem berichtet wird, daß die Schweden die Gesetze bezüglich Sexualstraftaten radikal verschärfen wollen. Da denkt man erst einmal: Jo, is ka Föla. Die Jungs kommen oft genug viel zu leicht davon. 

Aber darum geht es ja garnicht. Es geht garnicht darum, daß verurteilte Vergewaltiger endlich einmal mehr ausfassen sollen als nur die berühmten eineinhalb Jahre bedingt. Nein, es geht darum, gleich einmal möglichst viele Leute zu kriminalisieren und somit zur Anklage bringen zu können. Die Schweden gehen tatsächlich soweit, daß Männer, sobald das neue Gesetz durch ist, jedes Mal, und wirklich jedes einzelne Mal, vor dem Sex die potentielle Sexpartnerin explizit um Erlaubnis fragen müssen und um sicher zu gehen wird empfohlen, am besten eine schriftliche Genehmigung einholen. Auch wenn beide miteinander verheiratet sind bzw. in einer eheähnlichen Gemeinschaft leben. 

Ich hab ja erst gedacht ich les die Tagespresse. Dann hätte ich es so witzig gefunden wie meine Bekannte. Aber die meinen das tatsächlich so.  Die wollen das wirklich genau so einführen. Es ist absolut unfaßbar. Ich zitiere:

Um mehr Personen verurteilen zu können, werden zwei neue Tatbestände eingeführt. Die „unachtsame Vergewaltigung“ und der „unachtsame sexuelle Übergriff“. Bereits jetzt ist die Gesetzgebung in Schweden scharf. So wurde etwa nach dem Wikileaks-Gründer Julian Assange wegen Verdachts auf „weniger grobe Vergewaltigung“ gefahndet. Was das hieß? Er benutzte kein Kondom bei einem ansonsten von den Frauen als einvernehmlich umschriebenen Sex. Danach waren sie auch zunächst, laut eigenen Aussagen, weiter mit Assange befreundet. Dann jedoch waren sie auf einmal der Meinung, missbraucht worden zu sein. Es wurde ein internationaler Haftbefehl ausgestellt....
(Schweden: Partner müssen Sex-Genehmigung einholen - weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/Schweden-Partner-muessen-Sex-Genehmigung-einholen-id43589536.html)


Da fällt einem jetzt nix mehr ein, oder? Was ich besonders krass finde ist, daß immer mehr Frauen nicht sofort nach einer Vergewaltigung zur Polizei gehen und Anzeige erstatten, was ja völlig normal und auch völlig in Ordnung wäre. Aber nein. Da lassen sie sich willig durchnudeln und nach Monaten oder gar Jahren fällt ihnen ein, daß sie das jetzt doch irgendwie nicht so in Ordnung fanden damals und eigentlich sind sie vergewaltigt worden. Ja, sie haben mitgemacht, wären zu dem Zeitpunkt auch nach außen hin einverstanden gewesen, aber innerlich wie eingefroren und hätten daher nichts dagegen sagen können. Na eh. Und das fällt ihnen akkurat zu dem Zeitpunkt ein, zu dem der ehemalige Sexualpartner eine gewisse Berühmtheit erlangt oder auf einen wichtigen politischen Posten gewählt worden ist wie beispielsweise Peter Pilz.

Diese Weiber machen meiner Meinung nach alles kaputt, was die Heldinnen der Frauenbewegung für uns Frauen in den letzten hundert Jahren erreicht haben. Wir wollen ernst genommen, als gleichberechtigte Menschen respektiert und angesehen werden, nicht als männerhassende Emanzen lächerlich gemacht werden. Aber diese Massenhysterie bewirkt nun genau das Gegenteil, die Frau wird wieder als überempfindliches, äußerst schützenswertes Wesen hingestellt, das bald niemand mehr ernst nehmen kann weil es nicht weiß was es will.

Abgesehen davon, daß es nun für die wirklichen Opfer, also die Frauen, die tatsächlich gegen ihren Willen brutal zum Sex gezwungen wurden, nicht etwa leichter wird, Anzeige zu erstatten, im Gegenteil.  


Zum Abschluß noch eine Anekdote um zu verdeutlichen, was für schwachsinnige Blüten diese idiotische #me too Kampagne auch bei uns in Deutschland bereits treibt:

Neulich wollte ich im eingangs erwähnten Sexforum eine meiner erotischen Geschichten zum besten geben, bin halt ein eitler Tropf und wollte einmal sehen, ob sich eventuell dafür ein Publikum finden könnte, es sollte eine Art Testlauf werden. Wie gesagt, ich rede hier von einem SEXforum, keinem Häkelclub oder der Vereinigung der frommen Landfrauen Bayerns.

Nun, die Geschichte, von der ich im übrigen auch nur den Anfang gepostet hatte, wurde sofort entfernt mit der Begründung, man wolle die Frauen in der Gruppe, denen eine Vergewaltigung passiert ist, schützen. Wenn die so eine Phantasie lesen würden, dann würden sie getriggert und das wolle  man vermeiden.
Ansonsten hätte ich einen tollen Schreibstil und wenn ich eine andere Geschichte hätte, würde man mich damit sofort aufnehmen.

Ja vielen Dank auch. Mit der Schere im Kopf schreib ich nicht. Wenn es so schon losgeht. Gleich meine allererste Geschichte spielt nämlich in einer Kirche, da melden sich dann wieder die streng Gläubigen und verlangen die sofortige Löschung weil ihre religiösen Gefühle verletzt werden, und so weiter und so fort.

Kunst braucht keine Zensur! Niemals! 
Demnächst wird der fanatische Mob wohl die Bestände der erotischen Literatur durchforsten und man wird beginnen, Bücher öffentlich zu verbrennen.
Hm. Hatten wir das nicht schon einmal???



Freitag, 22. September 2017

Bin jetzt auch ein App-Depp

Seit über sechs Wochen keinen Beitrag mehr. 
Warum das denn, war nichts los?

Im Gegenteil, die Ereignisse überstürzen sich momentan.
Irgendwie interessant, oder? Je mehr los ist im Leben, desto weniger schreibt man darüber.
Zeitmangel oder das Bedürfnis, die Geschehnisse lieber für sich zu behalten wenn es interessant wird und wirklich ans Eingemachte geht?
Wahrscheinlich beides.

Kurz zusammengefaßt: der große böse Ev hat sich auf den Datingmarkt begeben und versucht momentan, die Balance zu halten zwischen Herzen brechen und Herz gebrochen bekommen.
Bisher ist de facto noch nichts passiert. Man schreibt sich, man telefoniert (wenn es sich nicht vermeiden läßt), mit den ganz Glücklichen gibt es auch mal ein Treffen, aber bisher war noch keiner dabei wo ich gesagt hätte: Wow!

Interessanterweise sind mir mittlerweile die Männer in meinem Alter, oder gar darüber, einfach zu alt und zu langweilig. Jetzt nicht, daß ich jeden Tag Party bräuchte, im Gegenteil, wer mich kennt weiß, daß mir meine Ruhe heilig ist. Ich meine eher eine gewisse geistige Unflexibilität. Alles soll so bleiben wie es ist, und die Frau hat sich anzupassen. Ja freilich. Meist sind sie auch gesundheitlich sowas von nicht mehr auf der Höhe, da kann man sich ausrechnen wie lange das gut geht. Ich bin Verwaltungsangestellte und keine Krankenschwester.

Momentan flirte ich mit zwei Männern die beide deutlich jünger sind als ich, und mit zumindest einem habe ich fest vor, mich bald zu treffen weil er ganz anders ist als die Männer, mit denen ich bisher so geschrieben habe. Bilde ich mir zumindest ein. Und er ist der erste, dessen Bild mir so richtig gefallen hat. Also nicht nur so: Naja, geht ... oder: Oida, des is aber SEHR knapp vor schiach ... sondern eher so: Hey! Nettes, offenes Grinsen, spitzbübisch, liebe Augen und eine coole Brille davor. Und schöne Hände, was ja sehr wichtig ist. Und er is ned deppat.

Das zweite große Ereignis: Der Ev ist ein Trottel gewesen und hat sich ein Handy gekauft. Danach war er am Boden zerstört weil er sowas von NICHT geblickt hat wie er damit umzugehen hat.
Bei diesen Dingern ist ja ALLES anders.

Warum ich nach all meiner Schimpferei auf diese Giftdinger nun doch so rasch eingeknickt bin und mir ein sauteures Smartphone besorgt habe, so von jetzt auf nachher, ohne lang zu überlegen und auf meine Kollegin zu hören, die mir geraten hatte doch was Günstigeres zu nehmen da das bei meinem Nutzerverhalten locker ausreichen würde?

Nun, ich hatte ja bereits erwähnt, daß ich ein Trottel bin. Nun halt auch ein Appdepp wie mittlerweile so ziemlich alle Menschen außer ein paar Wilden im Dschungel, Heiligen die auf Baumwipfeln leben und sich von Licht und Gebeten ernähren, oder auserwählten Menschen an entlegenen Orten wo es keinen Empfang gibt.

Und als Trottel hab ich mich halt am Anfang meiner 'Datingkarriere' auch mit Leuten eingelassen, die meinten ich bräuchte ein Handy um mit ihnen Whatsapp schreiben zu können. Anstatt mich auf meinen allseits bekannten Standpunkt zurückzuziehen, nämlich: Na sicher ned!!! was macht der Ev? Rennt schnurstracks in den Apple-Laden und kauft sich ein Handy.

Der größte Witz ist, daß ich mit diesen beiden Herren mittlerweile nichts mehr zu tun habe. Der eine war mir ein bissl zu forsch unterwegs und außerdem verheiratet, und dem anderen bin ich wohl zu fad geworden weil ich halt echt nicht jeden Scheiß mitmache.
Ja, so geht's im Leben.

Nachdem das Teil nun einmal hier herumliegt, versuche ich halt das Beste draus zu machen, habe mir von meiner Kollegin und einer Bekannten erklären lassen wie ich damit umgehe, und hab mich als erstes, nachdem ich Whatsapp und andere basics soweit gemeistert hatte, für die Packstation angemeldet, denn seit die nette alte Dame, die immer meine Packerln angenommen hat, ins Altersheim hat gehen müssen, ist es eng geworden mit dem Paketempfang. Ich bin tagsüber selten zuhause und mit den Leuten hier im Haus bin ich selbst nach 10 Jahren noch nicht so gut bekannt, daß ich sie mit meinen doch relativ häufigen Postsendungen belästigen möchte.

Weiters hab ich mir die Westbahn-App draufgeschafft, die ist echt super. Da geb ich ein was ich für eine Fahrkarte möchte, und im Zug zeige ich dann einfach das Handy vor und der Zugbegleiter entwertet das irgendwie und erst dann wird das Geld dafür auch abgebucht. Ich frag mich zwar, wie das gehen soll wenn das WLAN im Zug grad mal wieder nicht funktioniert, was leider oft der Fall ist - muß dann wieder mein armes Guthaben herhalten, oder es rennt gleich garnix und ich bin ein Schwarzfahrer???

So eine Papierfahrkarte die hat man halt, und wenn sie weg ist dann kann man sie immerhin nochmal ausdrucken. Obwohl ... ich erinnere mich mit Grausen wie ich damals in Wien einmal die Fahrkarten habe im Hotel liegenlassen weil ich dachte ich tu sie aus dem Tagebuch raus, an einen SICHEREN Platz.

Am Bahnhof, kurz bevor der Zug nach Innsbruck kam, schau ich nochmal ins Tagebuch ... Fahrkarten weg. PANIK. Wo hab ich die hin? Scheiße, am Bett liegenlassen! WAAAAAAAAAAAAH!!! Und nicht bemerkt beim letzten Blick zurück, da Bett weiß und zusammengefaltete Fahrkarten auch weiß ...

Das war eine Rennerei bis ich ein Internet-Café gefunden hatte, Gusti derweil mit dem Gepäck am Bahnhof gestanden und gebibbert ... und grad im letzten Moment für den letzten 'vernünftigen' Zug kam der Ev mit den neu ausgedruckten Fahrkarten über den Europaplatz gehetzt ... na das gab dann aber erstmal einen schönen Schlumberger aus dem Bistro und Gusti meinte erleichtert: Nur gut, daß MIR das nicht passiert ist!

Meine Mutter hatte sich schon Sorgen gemacht, da man uns natürlich eher erwartet hatte, sie und mein Bruder haben uns in Seefeld oben nämlich am Bahnhof abgeholt, sind zu jedem ankommenden Zug geeilt in dem wir dann wieder NICHT drinsaßen, und nur gut, daß sie eh vor Ort waren, sonst hätten wir ein Problem gehabt. Die Rezeption unseres Appartementhauses war nämlich bereits geschlossen, und wenn meine Mutter sich nicht um unsere Schlüssel gekümmert hätte ... wir hätten ja nicht einmal anrufen können und unserer verspätete Ankunft mitteilen, ohne Handy. Und Zugtelefon gibt es ja schon lange keins mehr, abgesehen davon, daß ich die Nummer auch nicht auswendig gewußt hätte.

An dieser Stelle möchte ich auch wieder einmal anmerken, daß die Mitarbeiter der ÖBB echt totale Ungustln sind. Was ich mit denen schon erlebt habe, und dieses Mal haben sie sich echt selber übertroffen: Natürlich bin ich als erstes zum Schalter, habe mein Malheur geschildert und erwartet, daß der Mann dort sagt: Na, dann gehen Sie her, dann drucken wir das Ticket halt nochmal aus. Das wäre natürlich zu einfach gewesen, nein, man schickte mich rüber zur Information. Dort ewig angestanden, Zeit vergeudet, nur um von dem Angestellten dort zu hören zu bekommen: Internet homma kans, do kennan mia nix mochn. Auf meine Frage hin, was ich denn nun tun solle, kam ein lapidares: No, da miassen'S hoit a neiche Foakoatn kaufn.

JA FREILICH DU SUPERWAPPLER!!!

Seither habe ich wieder eine deutsche Bahncard damit ich mit diesen Leuten sowenig Berührungspunkte wie möglich habe.
Und natürlich meine Westbahn-App. Yeah!

Sonntag, 13. August 2017

Miranda suadad über den Nichtraucherschutz




 
Der Nichtraucherschutz ist mittlerweile in aller Munde, aber wie schaut's eigentlich aus mit dem Nichtautofahrerschutz? 

Waaaaaaaaaaah, da hör ich empörte Aufschreie, was? Aber warum eigentlich? Schließlich ist so ein Auto viel größer als eine Zigarette und macht auch viel mehr Dreck. Liegt es vielleicht daran, daß viel mehr Leute Auto fahren als rauchen? Oder viel mehr Leute dran verdienen?

Seien wir doch mal ehrlich ihr verlogene Bande, ihr pseudogrünes Pack, ihr gemeinsam Grünkernlaberln kochende Spieleabendewichtel: Es geht doch beim Rauchverbot schon lange nicht mehr um den Nichtraucherschutz, wenn es das je getan hat. Schon lange wird nicht lediglich in öffentlichen Gebäuden wie Ämtern und Restaurants militant der Verzicht auf den Glimmstengel (bewußt mit e geschrieben) gefordert, nein, es darf mittlerweile auch an der sogenannten frischen Luft nicht mehr unbehelligt dem geliebten Laster gefrönt werden während ebensolche (Huhu Wortspiel) ungestört und bestialisch stinkend vorbeidonnern (wenn man Glück hat).

Nicht einmal im eigenen Heim darf man sich entspannt mit dem Tschik im Mundwinkel zurücklehnen, nein, Lucky Luke wird nicht nur im Film sondern sogar im eigenen Wohnzimmer gnadenlos entmannt.

Das Entsetzen der Vermieter 'WAS, Sie sind Raucher???' wird kaum mehr übertroffen von 'WAS? Sie sind vorbestrafter Pädophiler???' und rangiert mittlerweile weit, weit vor 'WAS, Sie sind arbeitslos???' weil da immerhin das Amt die Wohnung zahlt und Geld stinkt bekanntlich nicht.

Warum wird keiner jemals entsetzt gefragt: 'WAS, Sie sind Autofahrer???' Auch nicht in Großstädten, wo es an jedem Eck einen Supermarkt gibt wenn nicht gar zwei oder drei und kein Mensch mit dem Auto zum Einkaufen fahren müßte und die, die es dennoch machen, mehr Zeit mit der Suche nach einem Parkplatz vertun als die ganze Einkauferei zu Fuß gedauert hätte und dabei mehr Geld für Sprit verbrauchen als der gesamte Einkauf für die dreiköpfige Familie sonst gekostet hätte.

Fragen wir uns also: Was soll der Blödsinn? Wer steckt dahinter, wer hat einen Nutzen davon, und vor allem: Warum machen wir das alles so bereitwillig mit?

Samstag, 5. August 2017

So jetzt bin ich aber grantig!

Wer kennt das nicht: Man hat sich was online bestellt, das Paket wird gebracht, aber man ist als vielbeschäftiger Mensch natürlich nicht zuhause. Nun wird das Paket entweder bei Nachbarn abgegeben, was mir persönlich unangenehm ist, da ich zu niemandem im Haus ein so gutes Verhältnis habe, daß ich die-/denjenigen gerne abends noch rausklingle.

Oder aber die Sendung wird im Postamt abgegeben, das bedeutet man muß an einem Abend sein Fitneß sausen lassen damit man rechtzeitig hinkommt bevor die zumachen.

Die Lösung erscheint einfach: Laßt eure Sachen doch einfach an die Packstation schicken.

Tolle Idee, hab ich auch gemacht, hat prima funktioniert, alle waren glücklich.

Bis eines Tages die Nachricht kam, man könne seine Packerln jetzt nicht mehr einfach mit Goldcard und Kennwort abholen, es wäre oftmals zu Mißbrauch gekommen, man müsse sich nunmehr dafür eine TAN-Nummer aufs Handy senden lassen. Weil das sicherer wäre. HAAAAAAAAAAAA HAAAAAAAAAAAA HAAAAAAAAAAAAAAAAA!!!

Hab ich mich in früheren Blogs schon ausgiebig erbost über diese dumme Begründung, aber ok, was will man machen, die sind stärker. Eine deutsche Mobilfunknummer ist nach wie vor zwingende Voraussetzung für die Benutzung der Packstation. Mit einem österreichischen Handy ginge also auch nix.

Habe mich also damit abgefunden: Wieder entweder Nachbarn belästigen oder zum Postamt, je nachdem wie es der Paketbote einrichtet.

Nun bekomme ich diese Woche einen Benachrichtigungszettel, auf dem steht, daß eine Sendung für mich in der Packstation läge. Meine Reaktion: HÄ???
Bin also gestern aufs Postamt marschiert und hab dem Mann dort den Zettel hingehalten: Das kann aber nicht sein, man hat mir doch mitgeteilt ich könne die Packstation nicht mehr nutzen, weil ich kein Handy habe!
Der Mann so: Doch doch, da gehen Sie einfach hin mit der Karte und machen alles wie es auf dem Bedienfeld erscheint, da müssen Sie dann Ihren Strichcode scannen ...

Ich so: Garblmnx ... aber ok, bin raus, hab das so gemacht wie es auf dem Bedienfeld angeordnet wurde, hat eine Weile gedauert bis ich rauskriegte wo genau man die Karte hinhalten muß bis der Code gescannt werden konnte ... ja und es hat geklappt.
Ohne Handy.

Da steigt in mir doch gleich wieder bitterster Grant auf.

Wenn ICH die Packstation nutzen möchte weil es für mich einfacher und bequemer ist, dann heißt es: Nö. Du nicht. Du hast ja kein Handy, bist somit kein gültiger Mensch. Wer weiß, ob es dich überhaupt gibt. Nee nee, du darfst da nicht mitmachen. Is nur für Appdeppen. Geschlossene Veranstaltung. Du kommsch da ned rein!

Wenn es aber für DHL einfacher und bequemer ist, mir ein Packerl in die Packstation zu legen, DANN geht es aber auf einmal doch ohne Handy. Witzig, oder?

Eigentlich sollte ich die Wappler klagen weil sie meine Sachen einfach in ihre ach so unsichere Packstation geben, wo es dort doch soviel Mißbrauch geben kann wenn die Abholung nicht ordnungsgemäß mit dem Handy erfolgt! *augenroll*




Samstag, 8. Juli 2017

Und wieder die Finnen

Grad lese ich, daß man in Finnland erwägt, das Erlernen der Handschrift einzustellen um dafür schon Kleinkinder auf den PC zu konditionieren.

Man muß ja nicht alles glauben, was man so liest. Vor ein paar Monaten hatte ich beispielsweise gelesen, daß man in Finnland die Häusltüren nur mehr mit dem Handytelefon aufsperren kann.

Das hat sich dann auf Nachfrage bei einer Finnin als Blödsinn erwiesen.

Ich hoffe nur, daß diese Meldung auch ein Blödsinn ist, oder zumindest, daß es bei der Erwägung bleibt und diese letztendlich verworfen wird.

Immerhin: Finnland wäre dann das erste Land, das sich nicht mehr mit Sprayern umeinanderärgern muß, denn wer nicht mehr von Hand schreiben kann, der verspürt auch keinen Zwang, alles mit seinen depperten Tags zu verunzieren.

Die Bäume müßten sich nicht mehr von Verliebten in die Rinde ritzen lassen und das Geschmier am Häusl hätte auch ein Ende.

Obwohl, wenn ich so drüber nachdenke, hab ich diesbezüglich schon jahrelang nix mehr gesehen. Wahrscheinlich, weil die Jugend eh schon nur mehr ständig das Handytelefon in der Hand hat und keinen Stift mehr besitzt.

Bis auf einige löbliche Ausnahmen ...


Montag, 22. Mai 2017

Das neueste Erlebnis mit einem Appdeppen

Lauf ich am Samstag so die Weyprechtstraße lang in Richtung Kreuzung und will grad über die Ampel gehen, weg von der Straße Richtung Grün, da spricht mich eine junge Frau an, hält mir ihr Handy unter die Nase und fragt mich, ob ich wüßte wo hier in der Nähe diese Hermes-Annahmestelle sei.

Wußte ich natürlich: Die Hauptstraße da rauf und dann links in der Putzerei wo 'Reinigung Kingsgard' dransteht.

Ich dachte immer, wenn man ein Handy hat dann findet man was man sucht? Mit GPS und was weiß ich noch allem?

Als ich meiner Kollegin von den jungen Leuten erzählte, die mich im Wald angesprochen hatten weil sie nicht wußten wo das Häuserl am Roan ist obwohl sie alle auf ein Handy geguckt haben, da meinte sie, die hätten halt im Wald keinen Empfang gehabt (wobei das der WaldRAND bei Pötzleinsdorf war, da sollte schon Empfang sein).
Nun aber, in der Großstadt München, also da WAR Empfang, hab's ja gesehen, das Ding war angedreht.

Ich bin wirklich entzückt.
Da schleppt jeder so ein sauteures Ding umeinander mit sechzig Apps drauf, aber wenn sie was suchen müssen sie dennoch die Leute fragen.
Cool.
Leute fragen kann ich auch ohne Handy!




Mittwoch, 17. Mai 2017

Das Familientreffen

Voriges Wochenende war Familientreffen in Augsburg. Am Samstag wollten wir uns zum Essen in einem Gasthaus in der Radegundis treffen, es sind auch alle pünktlich hingekommen - alle bis auf Cousine Elvira. Jetzt wollten wir halt nicht mit dem Essen anfangen bevor sie da ist, und warteten, und warteten ... sag ich zu meinem Bruder: Ruf sie doch einfach an, für was habt ihr denn eure Handys?
Jaaaa, meint er, sie sitzt doch grad im Auto ...
Also hat er eine SMS geschrieben.
Die ohne Antwort blieb.


Auf die nochmalige Aufforderung, die Säumige einfach anzurufen, antwortete er ausweichend, sein Handy würde nicht so gut funktionieren, also eigentlich nicht wirklich, weil sein Anbieter mit einem anderen Betreiber fusioniert hätte, und nun könne er nicht mehr richtig telefonieren damit. Man könne ihn zwar anrufen, aber dann nicht mit ihm reden.
Auf das Angebot meines anderen Bruders, doch sein Smartphone zu verwenden, antwortete er: Ach nein, meine Nummer kennt sie, deine nicht.


Wir warteten also weiter ... schlußendlich kam der ersehnte Wagen der Kusine dann doch dahergerollt und wir konnten unser Essen bestellen.


Mein Bruder zur Kusine: Hast du meine SMS nicht bekommen?
Sie so: Ach, du hast mir eine SMS geschickt? Hab ich garnicht mitgekriegt, aber ich hab dich angerufen!!!
Mein Bruder: Nee, mich hat keiner angerufen!


Ein Telefonnummernvergleich erbrachte: Sie hatte auf seiner Festnetznummer angerufen, was ja nicht wirklich was bringt wenn er unterwegs ist.


Ich hab mich totgelacht und hochzufrieden konstatiert: Da hat jeder ein Handy und es bringt trotzdem nix!


Am Vormittag dieses Tages war es für mich sogar von großem Vorteil gewesen, kein Handy zu haben.
Ich hatte mich um dreiviertel 11 mit großem Durst nach einem Spaziergang von Inningen her bei der Kulperhütte eingefunden und wollte mir eine Rhabarberschorle bestellen.
'Wir machen erst um 11 auf' hieß es - also hab ich mich halt an einen Tisch bei der Ausschank gehockt und gewartet.
Als es auf meiner Uhr (ok, sie geht ein BISSI vor) 11 Uhr war bin ich wieder hin und zeigte diese vor: 'So,  nun isses aber Elfe!'.


Der junge Mann schmunzelte und meinte: 'Jetzt wart mer noch 20 Sekunden und dann steht die lange Schlange hinter Ihnen. Was kriegen Sie denn?'


Und tatsächlich, kaum hatte ich mich mit meiner Rhabarberschorle wieder hingesetzt, kamen all die Handybesitzer, auf deren Uhr es jetzt auch Elfe war, und begannen, sich zu einer LAAAAAAAAAAAAAANGEN Schlange zu formieren.
Da hätt ich mir einen Wolf gewartet und hätte am Ende unverrichteter Dinge wieder abziehen müssen, denn schließlich war ich zum Essen in der Radegundis verabredet, und da will man ja nicht zu spät kommen ...


Mittwoch, 3. Mai 2017

Es ist schon wieder was passiert ...

Ja keine Angst, kein Mord, wir sind hier ja nicht in der Phantasiewelt eines gewissen Herrn Haas sondern im durchaus realen München.

Ich hatte neulich mal über einen Vorfall beim Bücherschrank vor dem Nordbad berichtet, wo mich ein Wichtigtuer mit Weste total saublöd angeredet hat weil ich seiner Meinung nach zuviele Bücher mitgenommen habe. Und ich tierisch beleidigt war weil hier jeder tun und lassen darf wie er mag und dann komm ich und freue mich, daß da einige englische Liebesromane drin sind und schon kommt der Schlapfenwappler und scheißt mich zamm daß ich die mitnehme und macht obendrein noch weiter von wegen Bücher verkehrtrum reinstellen und alles durcheinanderbringen. Das mir, die ich oft Bücher umdrehe wenn sie falschrum stehen und generell auch für Ordnung sorge weil ich Bücher liebe und es nicht haben kann wenn die durcheinander sind. Da war ich sehr, sehr gekränkt ob dieses Rüffels und fühlte mich ungerecht behandelt!

Jetzt gestern, da bin ich nach dem Training (juhu der Arm wird immer besser, hab gestern schon vorsichtig Gewichtheben angefangen, wartet nur oh Wappler dieser Welt, bald quatscht mich keiner mehr ungestraft an!!) auf einen Spaziergang in den Nymphenburger Schloßpark gegangen, dort ist es einfach so schön und an einem Dienstag grad nochmal so schön weil da nicht soviele Leute unterwegs sind wie am Wochenende.

Wenn man nun vom großen See rüberkommt, da wo der Mnopteros steht, und auf die andere Seite vom Pagodensee möchte, da wo die Bankerln sind, dann muß man entweder ewig außenrumgehen oder man benutzt den Trampelpfad am See entlang. Es stehen zwar Schilder dran, daß man die Wiese nicht betreten soll, aber, so hab ich mir gedacht, der Weg ist ja zwischen See und Wiese, und wird offenbar auch eifrig benutzt, da wird das wohl so gemeint sein, daß man also am Pfad bleibt und nicht auf der Wiese auch noch rumtrampelt.

Ihr seht, ich mach mir da durchaus Gedanken ob man was darf oder nicht, am anderen Ende des Sees wäre ich nämlich auch schon sehr gerne mal am Ufer entlang wegen Fotos und so, aber da steht eben auch so ein Schild und es gibt KEINEN Pfad, also hab ich mich da lieber nicht hingetraut.

Komm ich also nach einem genüßlichen Aufenthalt auf einem der Bankerln wieder zurück, hatte mich erst ein bissl verlaufen und hab nun, angesichts des Pfades, grad wieder gewußt wo ich bin und laufe also am See entlang wieder rüber, da steht oben am Weg ein Wappler und schaut mich böse an:
'Sie können schon lesen was da auf dem Schild steht???' herrscht er mich an.
'Ja,' sag ich, 'aber ich war ja nicht auf der Wiese.'
'HMPF' macht er und geht weiter.

Da laufen also tausende von Leuten auf diesem Pfad am See entlang und kein Mensch sagt was. Aber kaum traut sich der Ev auch mal, wird er blöd angeredet.
WARUM?

Ok nach einigem Nachdenken hätt ich sogar eine Erklärung dafür.

Ich hatte mich zuvor wieder tierisch über eine Mutter aufgeregt, deren eines Kind (sie hatte zwei aber das zweite war brav) in einer Tour lautstark rumgegreint hatte. Während ich bei den Bächlein war: Gebrüll. Während ich vom Teich oben wieder runterkam: Gebrüll. Und grad als ich auf dem ach so verbotenen Pfad entlangwandelte: Gebrüll. Aber frage nicht. Das hat dermaßen über den gesamten See gehallt daß sich die Fische drunten  gegenseitig die Flossen in die Ohren gesteckt haben.

Und natürlich hab ich geschimpft und gewettert, daß einem von diesen rücksichtslosen Müttern der schöne Spaziergang versaut wird und warum die da nix dagegen tut oder halt dann weggeht mit dem Blag.

Es hat also jemand etwas getan (sein Kind ungehindert brüllen lassen) das sich meiner Meinung nach nicht gehört und ich war da sehr dagegen.

Und wie ich am Pfad gegangen bin hat halt der Wappler oben auch gemeint: Aha, da tut jemand etwas was sich nicht gehört und da bin ich sehr dagegen!
Und hat mich angeredet deswegen.
Und ich war dann genauso indigniert wie es die Mutter gewesen wäre hätte sie meine schwarzen Gedanken sehen können und mein Geschimpfe hören.

Naja, ob das eine Erklärung ist sei dahingestellt, mir hat der Wappler jedenfalls schon erst einmal die Freude an dem Nachmittag gehörig gedämpft. Aber nur vorübergehend.

Fotos wie dieses gehen sich halt nun einmal nur vom verbotenen Pfad aus aus:




Montag, 1. Mai 2017

Digital Leadership Store - das Einkaufen der Zukunft wird ohne den Ev stattfinden müssen

Da hab ich mir doch all die Jahre Sorgen gemacht, daß ich vielleicht bald elend verhungern muß wenn der seit langem prophezeite Ernstfall eintritt, alles zusammenbricht, der Mob die Geschäfte plündert und für Leute wie mich nichts mehr übrig ist.

Nun stelle ich fest, daß es soweit garnicht zu kommen braucht, ich werde schon viel eher nichts mehr zum Essen daheim haben, weil man ohne ein Studium und natüüüüüüüüüüüüüüüüürlich ohne Handy bald nicht mehr wird einkaufen können.

Ich zitiere aus der Zeitschrift NEWS vom 21.4.17:

' Derweil passiert in heimischen Supermärkten auch einiges: Der Supermarkt am Campus der Wirtschaftsuniversität Wien etwa fungiert als Digital Leadership Store von Spar. Vorbestellt wird per App Snack away ein vom Hörsaal aus vorkonfiguriertes Weckerl, beim Betreten des Supermarktes erinnern iBacons an die Bestellnummer, per Digital Signage auf den elektronischen Regaletiketten werden Preise gecheckt. An Self-Check-outs scannt der Kunde die Ware, um dann bargeldlos zu bezahlen. Ein vorrangiges Ziel dabei sei es, den Kunden trotz hoher Besucherfrequenz ein zeitsparendes Einkaufserlebnis zu bieten'

Aha.

Das einzige Wort, das ich hierbei ad hoc verstehe, ist 'Weckerl'. Und ja, diese Self-Check-outs hab ich auch schon gesehen und mich furchtsam dran vorbeigedrückt. Noch gibt es ja richtige Kassen auch. Also noch. Wo man keinen Nyfz braucht und kein Informatikstudium, und dennoch mit seinem Wasser und seinem Weckerl siegreich davonziehen kann. Kann es wirklich im Sinne der Sache sein, noch mehr Arbeitsplätze zu vernichten? Und wieso ist es zeitsparender, wenn der Kunde seine Ware selber scannt? Schneller als die beim Hofer ist doch eh keiner, erstens einmal, und zweitens, was für ein Erlebnis ist das denn dann, wenn man nach der Arbeit durch die Gänge hetzt, das was man sucht nicht findet und auch keiner mehr da ist den man fragen kann, sich die Preise mühsam am Handy anzeigen lassen muß weil sie nicht mehr dranstehen, und am Ende piiip piiip hektisch seine Sachen einscannen will und dann funktioniert der Schas wieder ned und der hinter dir flucht dir ins Ohr weil es eh auch eilig hat ... also nee. Nee und nochmals nee.

Da will ich doch einmal sehr, sehr hoffen, daß dann als Counterpart mehr und mehr so Läden entstehen wie z. B. Inges Café in Linz-Urfahr, ein zauberhafter kleiner Laden, im vorderen Teil Greißler mit liebevoll ausgewählter Bio-Ware, allerfeinstem Brot und Backwaren, auch Obst und Gemüse natürlich (wenn ich nur an die Heidelbeeren vom vorigen Jahr denke, hmmmmmm ...), der Chef bedient persönlich und alle sind supernett und freuen sich wenn man reinkommt. Im hinteren Teil des Ladens wird ein Café betrieben, in dem man ein Tagesgericht bekommen kann, Getränke nach Wahl. Alles bio natürlich und dennoch nicht völlig überteuert wie in einem gewissen Laden hier in München der mit b anfängt und mit asic aufhört.

So wünsche ich mir die Läden der Zukunft, da können die Damen und Herren Studenten an ihrer Hektik meinetwegen ersticken, ich geh zum Greißler wo man auch ohne Nyfz und giftigem Handy willkommen ist.





Sonntag, 30. April 2017

Jaja, die berühmte 'Sicherheit'

Gerade lese ich, daß die Türkei ihren Leuten den Zugang zu Wikipedia blockiert hat. Auch hätte man in der Vergangenheit bereits andere Online-Dienste wie z. B. You Tube oder Whats App gesperrt. Der Ministerpräsident habe gesagt, so lese ich, das wäre aus Sicherheitsgründen ab und zu notwendig.
Aha.

Wenn man das jetzt bei uns so hört, dann denkt doch bestimmt jeder: Waaah, Diktatur, böse!

Andererseits, wenn man mich, nur weil ich handylos bin, nicht mehr bei der Packstation mitmachen läßt, mir mit derselben Argumentation die Eröffnung eines neuen Bankkontos verweigert, mich nicht mit den neuen blauen Fahrrädern fahren läßt und mich aus meinem Mailaccount aussperrt weil es mir nicht  möglich ist, aus 'Sicherheitsgründen' meine Handynummer anzugeben, weil ich mich eben weigere, mir so ein Teufelsding zuzulegen - und ich mich darüber aufrege, dann bin ich in jedermanns Augen eine hysterische alte Wachtel die man nicht weiter ernstzunehmen braucht, oder?

Wem bringt denn so ein Handy 'Sicherheit'?

Da wollen wir doch mal kurz innehalten und nachdenken ... wenn das überhaupt noch geht mit einem von Handystrahlen verschmurgelten und durch Apps verstopften Hirn!



Freitag, 24. März 2017

Man kann doch noch ohne Handy aufs Klo - auch in Finnland

Echt jetzt, da predige ich den Leuten immer, man darf nicht alles glauben was man so liest, und dann fall ich selber drauf rein.

In meinem vorigen Beitrag hab ich mich fest empört über die von zwei Schreiberlingen behauptete 'Tatsache', daß man in Finnland nur mehr mit dem Handy aufs Häusl gehen kann wenn einen unterwegs der 'Drang' überkommt.

Nun gibt es dieses Projekt 'postcrossing' wo man sich Adressen zuteilen läßt, dorthin eine Postkarte schreibt damit der Empfänger sich freut, und sobald dieser die Karte registriert hat, wird die eigene Adresse jemand anderem zugeteilt, der dann wiederum an einen selber eine Postkarte schreibt. Tolle Sache für Briefmarkensammler, by the way ;-)

Nun hab ich voriges Wochenende zufällig eine finnische Adresse gezogen und dachte: Na, fragst doch gleich mal!
Mittlerweile ist die Karte dort angekommen, und die Empfängerin versichert mir, daß man auch in Finnland nach wie vor ohne Handy aufs Klo gehen kann, und das wäre auch gut so, sie hätte nämlich auch keins und nicht die Absicht, sich sowas zuzulegen. 
Na, da bin ich aber beruhigt!

Ja und so ganz nebenbei hab ich das finnische Wort für Handy gelernt: Matkapuhelin. Plural: Matkapuhelinta.

Klingt richtig schön. Ob ich einen Finnischkurs machen soll?
Man weiß ja nie ... und Melancholiker wär ich schon, da könnt ich mich prima anpassen da oben. 


Sonntag, 19. März 2017

Handyzwang - der neueste Clou

In meinem vorigen Beitrag hab ich mich doch grad erst hübsch aufgeregt, weil man mich aus einem frisch erstellten hotmail Konto ausgesperrt hat, damit ich meine Handynummer preisgebe.

Was ja für Leute ohne Handy ausgesprochen spaßig ist.
Hahahaaaaaaaaaaaaaaaaa!!!

Nun lese ich in einer Leseprobe des Buches 'Harn aber herzlich' von Tim Boltz und Jule Gölsdorf (warum steht eigentlich sein Name vorne? Hat er mehr geschrieben? Oder weil Männer länger pinkeln als Frauen??) daß man in Finnland nicht mehr ohne Handy auf die öffentlichen Toiletten gehen kann.
Schmäh ohne.

Man schreibt der Klotüre ein SMS und wenn alles so funktioniert wie es soll, dann geht diese auf.
Zu was für peinlichen Zwischenfällen dies führen kann, überlasse ich der Phantasie des geneigten Lesers.

Unpackbar, oder? Ich hab ja nun in meinem Leben schon ein paar wirklich arge Toiletten erlebt, sagen wir mal dieses ständig zugeschissene Klo am Reumannplatz, oder diese lustigen Kabinen in Baden (NÖ) an der Endstelle der Badener Bahn oder im Kurpark, in die man eh nur schwer hineinkommt und dann aber innerhalb von fünf Minuten fertig sein muß, weil sonst die Klotüre wieder aufgeht - und um das Ganze noch sportlicher zu gestalten wird das Häuslpapier GANZ OBEN hingehängt. Witzig!

Oder öffentliche Toiletten überhaupt, die mit Münzeinwurf aber ohne Klofrau betrieben werden.
Ob Innsbruck HBF oder Salzburg Markartplatz: Man wirft das letzte Fuffzgerl ein, drückt die Klinke hinunter und es hockt schon jemand drin der nicht abgesperrt hat! Dankschön auch! Dann ist das Fuffzgerl weg und man muß immer noch!

Also man hat schon sehr viel Freude mit den Klos, aber daß man jetzt als bekennender Handygegner vom Toilettengang von vorneherein ausgeschlossen wird, das ist wirklich die Höhe.

Die spinnen, die Finnen!!!






Man macht es mir wahrlich nicht leicht, Gelassenheit zu üben

Aktuell habe ich ein großes Problem mit der Reizüberflutung die nun einmal stattfindet sobald man aus dem Haus geht oder gar die öffentlichen Verkehrsmittel benutzt.
Permanentes dummes, lautes Geschwätz, Kindergeplärr, es reißt nicht ab, beim Einkaufen geht es weiter, ich kann bald nur noch auf den Friedhof gehen um zumindest halbwegs Ruhe zu finden.

Nun sitze ich also gestern nachmittag völlig entnervt in meiner Wohnung weil ich obendrein auch noch so Nachbarn habe, deren Kleinkind seit ca. zwei Jahren meint, täglich stundenlang auf meinen geplagten Nerven herumtrampeln zu müssen und dabei ein Gekreische veranstaltet, das trotz Ohrstöpseln quer durchs Hirn schneidet. Aber in Deutschland dürfen Kinder ja tun und lassen was sie wollen.

Freitag in der U-Bahn hab ich ein Kind gesehen, das seiner Mutter mit seinen dreckigen Schuhsohlen ständig auf die weißen Lederstiefel gestiegen ist und fest drauf rumgetrampelt hat. Was tut die Mutter? Steht fett und bräsig da und läßt es machen. Dabei war das Kind nicht etwa zwei oder drei, nein, das war locker 9 oder 10 Jahre alt. Da fragt man sich doch!

Wie gesagt, ich also gestern total am Ende, mußte mir überlegen wie ich damit weiter umgehe, ich mach mich total fertig mit dem Scheiß, bin bereits ein paarmal laut geworden, im Laden, in der U-bahn, auf der Straße, aber natürlich bin dann ich die Böse.

Ich kann nichts für meine Hochsensibilität, das ist eine angeborene Veranlagung, nichts was man sich aussucht, und auch nichts, das man ändern kann.
Man kann lediglich lernen, damit umzugehen.
Falls man einen Coach findet, der einem dabei Hilfestellung leisten kann.
Den ich aber noch nicht gefunden habe.
Also stehe ich momentan mit diesem Problem völlig alleine da.

Mache mir also gestern so Gedanken, wie ich diese Wut und Verzweiflung angehen kann, die mich regelmäßig überfällt wenn man mich nicht nur draußen sondern auch noch an meinem Rückzugsort, also in meiner Wohnung, mit permanenten lauten und m. E. völlig unnötigen Geräuschen überfordert.

Habe mir dann zur Manifestation meiner Gelassenheitsübungen eine neue Mailadresse angelegt: brigitta_margarita@hotmail.com und das Paßwort enthielt das Wort 'Gelassenheit' damit ich mich beim Einloggen stets wieder an meinen inneren Ruhepool andocken kann.



Nun wollte ich mich vorhin, also Sonntagmorgen, in den neuen Mailaccount einloggen.

Was passiert?

Ich bekomme eine Mitteilung: Mein Konto wurde vorübergehend gesperrt, da angeblich zuviel Spam von diesem Konto gesendet worden oder sonst eine Aktivität ausgeführt worden sei, die den Richtlinien widerspräche.
Ja klar, bei einem Konto, das seit gerade einmal 12 Stunden besteht, oder?

Ich solle meine Handynummer eingeben, damit man mir eine SMS schreiben könne, die ich dann mittels eines Codes bestätigen solle.

ICH HABE KEIN HANDY!

Es besteht nun auch nicht etwa die Möglichkeit, einen Kundensupport zu kontaktieren, um das Problem zu erklären und eine Lösung herbeizuführen. Nein. Die Community könne man fragen.

JA SCHEISS AUF DIE COMMUNITY!
DIE WIRD MIR MEIN KONTO AUCH NICHT WIEDER AUFSPERREN!

Ich fühle mich so verarscht, mir fehlen die Worte. Und das will was heißen.

Für wie blöd halten die einen eigentlich?
Manche Anbieter verlangen wenigstens gradraus bei der Registration eine Handynummer, dann hat man halt keine und weiß, daß man das mit dem Konto vergessen kann.

Aber einen erst anmelden und alles einrichten lassen und dann am nächsten Tag das Konto sperren und behaupten es hätte irgendwas stattgefunden was nicht in Ordnung sei und man müsse jetzt mal die Handynummer angeben und danach sei alles wieder in Butter und was auch immer geschehen sei wäre ok, weil man hat ja die Handynummer angegeben???????????????????

Also mit mir nicht. Und wenn man mich sukzessive aus allen Konten aussperrt, dann kommuniziere ich halt nur noch per Postkarte und Brief.
ICH habe Zeit.
Und das mit der Gelassenheit werd ich hoffentlich auch noch lernen, momentan bin ich schon wieder mal sehr, sehr weit davon entfernt!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!