Freitag, 30. September 2016

Werd ich in meinem Alter noch einen Selbstverteidigungskurs brauchen???

Heute morgen hab ich mir gedacht: Na, viel rumlaufen wirst heute nicht, bist eh müde, fährst rauf mit dem Bus nach Karlsfeld, schaust dir den Bauernladen dort an und gehst mal rüber zu dem Waldschwaigsee, der ist doch sicher beschildert.

Na, einen Schas war der. Hab ihn aber nach einem kleinen Umweg doch gefunden, vorher auf einem Parkplatz guter Dinge ein paar schöne große Kastanien gesammelt, am See gemütlich mein mitgebrachtes Wasser getrunken, ein bissl gelesen und bewundernd einem alten Mann nachgesehen, der doch tatsächlich an diesem letzten Septembertag tapfer in den See gestiegen ist um dort zu baden.
Brrrrrrrrrrrrrrrrr ...

Soweit so gut, schöner Spaziergang, nun aber wollte ich wieder nach Hause.

Auf einmal jede Menge gelber Schilder gesehen, aber keins mit dem ich was hätte anfangen können.
Also bin ich so gegangen wie ich mir's gedacht hab, was immer eine schlechte Idee ist.

Nach einer Weile des Marschierens fiel mir ein junger Mann auf einem Fahrrad auf, der ständig langsam an mir vorbeifuhr, wartete, wieder vorbeifuhr, und mich letztendlich anredete. Ich zeigte ihm deutlich, daß ich kein Interesse an einem Gespräch mit ihm hatte, aber das war dem direkt egal.

Ich weiß nicht wie lange der mich verfolgt hat, aber gefühlt doch einige Kilometer die ich Depp an Umweg marschierte, bin nämlich die ganze Langwieder Straße nach Süden marschiert, dann den Gündinger Weg volle Kanne durch bis zu den ersten Häusern, dann am Lärchenweg rein und durch die neue Siedlung durch und dann an der S-Bahn entlang wieder rauf zu den Supermärkten wo auch der Bauernladen und meine Bushaltestelle sind.

Aber der Kerl, wie gesagt, der war sowas von lästig, ich hatte überhaupt nicht die Möglichkeit mich zu orientieren, weil der mich permanent zugetextet hat. Er hätt da ein Haus (ja klar, und ich bin seit gestern König) und ich solle doch mitkommen, was trinken, bis es nicht mehr so heiß ist und dann zeigt er mir den Weg zur S-Bahn. Dauernd murmelte er 'my friend, my friend' dabei hab ich den Kerl heute das erste und hoffentlich auch das letzte Mal gesehen. Dann wollte er mir noch eine Abkürzung durch den Wald zeigen. Ja sicher. Und morgen wär ich dann in der Zeitung gestanden als das soundsovielte Opfer eines Asylwerbers.
Ich mein, wie verzweifelt müssen diese Kerle sein, daß sie gar einer alten Frau wie mir nachsteigen?

Natürlich war mir so eine Situation nicht neu, sowas ist mir früher öfters passiert, wir haben ja nicht erst seit gestern Scharen von notgeilen Halbaffen im Land, aber ich bin halt nicht mehr so freundlich und geduldig wie früher und war ECHT stinkig und habe mich extrem belästigt gefühlt durch diese penetrante Person, die mir nicht von der Pelle rücken wollte.

Gut, er hat mir nichts getan, aber dennoch fühlt man sich so hilflos, wenn einen eine potentiell gefährliche Person einfach nicht in Ruhe läßt, einem ständig am Fahrrad nachfährt und einen zutextet, doch nun mal mitzukommen und er wär ein guter Mensch und bla bla bla.

Erst als ich ihm erklärt habe, daß es in Deutschland den Straftatsbestand des Stalkens gibt, da hat er ein bissl geschluckt und ist dann umgedreht. Hah. Hat sich das Jurastudium doch gelohnt. Naa Schmäh ohne, es ist wirklich unglaublich, da wird man als alte Frau auf offener Straße von so einem jungen Kerl verfolgt. Wenn diese Straße nicht doch einigermaßen befahren gewesen wäre, ich hätte echt Angst bekommen.

Kann man jetzt nicht einmal mehr in Ruhe eine Wanderung machen, ohne daß man von den Herren Facharbeitern belästigt wird?
Haben nur noch ein paar Gutmenschen gefehlt, die hätten sich an den Straßenrand stellen und Applaus klatschen können. Oder sich selbst zur Verfügung stellen.

Werde mir ernsthaft überlegen, so einen Verteidigungskurs zu machen, wo man lernt, wie man so einen präpotenten Primaten vom Radl holt und es ihm ein paarmal um den Hals wickelt!!!

Sonntag, 11. September 2016

Die alten Deppen sind auch nicht besser



Gestern hab ich mich doch so über die beiden jungen Dinger aufgeregt, bzw. eigentlich nur über die eine, die in der U-Bahn mit dem Handy nicht gerade leise deppert Musik gehört hat.


Heute vormittag fuhr ich mit dem Bus Richtung Dantebad, eigentlich wollte ich laufen hab es mir dann unterwegs anders überlegt und stieg am Goldlackplatz in den 60-er Bus ein.


Dieser war relativ leer, hinten saß jemand und vorne am ersten Platz gleich beim Eingang auch. Erst hab ich gedacht der Mann redet mit dem Fahrer, machen ja manche wenn sie sich näher kennen, zumindest am Land beobachtet man das oft.


Dieser Typ jedoch laberte einfach nur so vor sich hin: Ach, ist das langweilig im Bus, ha jetzt weiß ich was ich mach, ich tu ein bissl Fernsehen.


In dem Moment klingelte sein Handy.

Er nahm es ans Ohr und parlierte in höchster Lautstärke los, erzählte von einer Doku die er kürzlich gesehen hatte, und dabei wurde offensichtlich, daß er nicht mehr nüchtern war. In der Früh um halb 10 bitte!


Einen rechten Blödsinn hat er erzählt, mit durch den Alkohol verlangsamter Zunge und im Ganzen einfach nur wirr.


Zwischendrin er so: Ach, ich sitz im Bus, da is sonst niemand drin, nur der Fahrer.


Ich so, leise vor mich hin: Danke, Frauen über 40 sind unsichtbar, waß eh.


Kurz darauf stand der doch auf und setzte sich weiter nach hinten, praktisch direkt gegenüber von mir, und telefonierte lustig weiter.


Da bin ich aufgestanden, hab gesagt: Oida, du nervst!!! und hab mich in den hintersten Teil des Busses verzogen. Kann doch keiner lesen bei dem blöden Geschwätz andauernd.


Eigentlich wollte er ja, wie er seiner Bekannten erzählt hatte, an den Lerchenauer See fahren zum Baden (ja da wird er schön ertrinken hab ich mir gedacht, so fett wie der schon ist in der Früh) aber da hatte er dann wohl vor lauter Telefonieren glatt drauf vergessen, jedenfalls ist er erst an der Lasallestraße ausgestiegen.


Wenn ich was zu sagen hätte, ich würde solchen Trotteln das Handy wegnehmen lassen und es für sagenwirmal zwei Wochen konfiszieren. Im Wiederholungsfall länger. Wer öfter unangenehm auffällt müßte eine Schulung besuchen, die dann am Wochenende oder nach der Arbeit (soweit vorhanden ...) stattfinden müßte.


Wie sollen denn die jungen Leute das verantwortungsvolle Umgehen mit diesem Gerät lernen wenn die Erwachsenen es ihnen genau so vormachen wie dieser wirklich nicht mehr junge Chaot?




Samstag, 10. September 2016

Wie weit kann man als Jugendlicher inzwischen gehen?

Heute vormittag bin ich aus dem Urlaub zurückgekommen, saß nach einer endlosen, durch eine nervige 'Schienenersatzverkehr'-Busfahrt unterbrochenen, Bahnreise in der Münchner U-Bahn und wollte einfach nur heim, habe mich daher sehr gefreut, daß gleich eine Bahn gekommen ist.

Die Freude währte allerdings nur kurz. Mit mir stiegen zwei junge Mädchen ein, die eine war bereits an ihrem Äußeren ganz klar als Asi-Schlampe zu erkennen. Strähniges langes Haar, Käppi und dümmliche Hackfresse.
Und genau diese Person hatte ein Handy in der Hand das laute Rap-Musik abspielte. Ihre Begleitung sah eigentlich nicht asozial aus, trank jedoch eine Dose Red-Bull, wovon man auch nicht gescheiter wird, und kicherte ständig mit der Käppi-Tante umeinander.

Es war klar erkennbar, daß die beiden genau wußten, daß es nicht in Ordnung ist, was sie tun. Ich saß direkt hinter denen und hörte deutlich, wie eine zur anderen sagte: 'Jetzt diskutiern sie schon!' woraufhin die Käppi-Tante sich umsah, sich auch zu mir umdrehte, und mich provokant ansah. Ausgerechnet mich, oder?

Ich feige Sau hab genausowenig was gesagt wie all die anderen Umsitzenden.

Auch nicht, als die Käppi-Schlampe sich ein weiteres Mal umdrehte und mir genau in die Augen sah, die Message darin war klar: Sag was und es gibt Zoff!!

Wie weit ist es in Deutschland schon gekommen, wenn sich zwei Minderjährige dermaßen rücksichtlos benehmen können und sich keiner mehr traut, den Mund aufzumachen?

Ich kann mich noch sehr gut erinnern, wie ich mit zwei Bekannten einmal in Augsburg unterwegs war, wir fuhren an den Bergheimer Baggersee und hatten ein Radio dabei. An der Bushaltestelle beim Schwaiger in Göggingen, die es nun nicht mehr gibt, saßen wir auf den Stufen und hörten in moderater (!) Lautstärke das Lied 'You Do Right' von Can. Ein wunderschönes Lied, kein Hardrock und auch kein Deppenrap, den es ja damals auch noch nicht gab.

Es dauerte keine fünf Minuten bis wir harsch angefahren wurden, gefälligst die Musik auszuschalten.
So war das damals.
Und da wäre es uns auch nie eingefallen, pampig zu werden oder gar ein Messer zu zücken, wie es die heutige Jugend ja gerne einmal tut.

Oder vor einigen Jahren, als ich mit Gusti im ICE gefahren bin, ich wußte damals noch nicht, daß es so etwas wie Ruhezonen gibt weil das ganz neu war, wir saßen also da und unterhielten uns und lachten auch dabei. Sofort wurden wir von einem mitfahrenden Holländer auf die kleinen Aufkleber hingewiesen und mit einem mahnenden 'Pschschscht' bedacht.

Heutzutage jedoch kann offenbar jeder tun und lassen was er mag, und wenn sich jemand beschwert dann kriegt er eins in die Fresse, und alle anderen sitzen stumm drum herum und tun so, als würden sie nichts mitbekommen.

Es ist eh schade, wenn man vieles, was eigentlich selbstverständlich wäre (z. B. rücksichtsvolles Verhalten im öffentlichen Raum), durch Verbote regeln muß, aber was nutzen diese Verbote, wenn deren Beachtung nicht eingefordert werden kann?

Muß ich mich als zahlender Fahrgast wirklich von jedem dahergelaufenen Rowdy von meinem Platz vertreiben lassen, nur weil mir dessen Musikgeschmack nicht paßt? Muß ich vor jedem asozialen Arschloch kuschen nur weil der/die stärker ist und ich halt nun mal kein Schlägertyp bin?
Feine Zeiten, auf die wir hier hinsteuern.



Sonntag, 4. September 2016

Mein Leben ohne Handy Teil 4 - oder der Nyfz

Wenn man früher mit dem Zug fahren wollte, dann hat der Herr Vater zuvor das Kursbuch hervorgeholt, hat in dem gewaltigen Werk eine Weile recht wichtig umeinandergeblättert im sicheren Wissen, daß sich außer ihm niemand damit auskennt - und nachdem die Verbindung bekanntgegeben worden war, ist man am Reisetag zum Bahnhof gepilgert und hat sich dort eine Fahrkarte gekauft. Am Schalter. Dort saß der Herr Eckert und hat mit dem Vater oft lange Fachgespräche geführt wie man die Strecke vielleicht doch etwas kostengünstiger gestalten könnte, indem man beispielsweise nicht am Samstag fährt und Sonntag ging auch nur wenn es regnet oder im Namen des Tagesheiligen mindestens zwei 'z' vorkommen.

Herr Eckert konnte die ganze Arbeit bald nicht mehr alleine schaffen, und er bekam einen jungen Mann zugeteilt den meine Brüder und ich frech den 'Tomatenheini' nannten weil er rote Haare, rote Augenbrauen und - spätestens wenn wir drei auftauchten - auch ein rotes Gesicht hatte.

Bald darauf wurde der Bahnhof zu einem Haltepunkt degradiert, der Tomatenheini wurde versetzt, und Herr Eckert verkaufte nun keine Fahrkarten mehr sondern nur mehr Sprudel, ansonsten war er hauptsächlich dafür zuständig, den Schranken für die Fahrgäste aufzumachen wenn der Zug nach Augsburg einfuhr, denn vorher durfte keiner das Gleis Richtung Bobingen betreten.

Mitte der 90-er Jahre dann, im Mai 95, wurde ein Tunnel gebaut, durch den die Fahrgäste gefahrlos auf Gleis zwei gelangen konnten, der Fahrkartenautomat saß jetzt am Eingang zum Tunnel und war nächtlicher Zeuge wie die Dorfjugend die Tunnelwände mit häßlichem Gekraxel beschmierten oder gar das Haltestellenhäuschen demolierten. Die letzten Bewohner des ehemaligen Bahnhofsgebäudes zogen aus, das Haus ist seither dem Verfall preisgegeben, Herr Eckert wurde noch ab und an auf dem Fahrrad gesehen, alt geworden, dünn und krank sah er aus, den Sprudel kauften sich die Leute mittlerweile im neu erbauten Supermarkt.

So geht das dahin, anfangs noch die gewaltigen schwarzen funkensprühenden Lokomotiven die wir als Kinder noch am Schranken stehend vorbeifahren sahen und die so langsam fuhren, daß man den Fahrgästen zuwinken konnte - und diese winkten zurück. Später dann die Eilzüge in denen jeder bei geschlossenem Fenster saß, da wurde nicht mehr gewinkt. Nun gar die ICE, da sieht man nur mehr einen weißen Streifen vorüberzischen, der Schaffner heißt Zugbegleiter und hat kein Kursbuch mehr dabei sondern ein kleines elektronisches Kästchen in dem alles drinsteht was der verehrte Fahrgast wohl wissen wollen könnte.

An alles habe ich mich gewöhnt, kaufe meine Fahrkarten mit Behagen online, mich mit Schaudern an die langen Schlangen am Augsburger Hauptbahnhof erinnernd, und genieße es, mir meine eigenen Routen zusammenstellen zu können wie es mir taugt und nicht wie der Herr hinter dem Schalter meint.

Auch mit den meisten Fahrkartenautomaten habe ich mich vertraut gemacht, sogar mit dem hier in Seefeld - dieser Automat könnte mit Leichtigkeit jeden internationalen Fluchwettbewerb gewinnen, denn was er sich tagtäglich in sämtlichen Sprachen anhören darf, davon können andere Automaten nur träumen.

Gestern nun, nach langer Wanderung müde geworden, erklomm ich die letzten Meter zum Haltepunkt Leithen, nachdem mir mein Fahrplanbüchelein versichert hatte, daß um 13:05 ein Zug von dort Richtung Seefeld führe. Fein, dachte ich, mußt nicht noch eine Stunde auf den ollen Bus warten.

Nun noch rasch eine Fahrkarte gekauft und ... äh ... hallo? Kein Automat? Ja das gibt's doch nicht, wie soll ich denn ohne Automat eine Fahrkarte kaufen???
Aufklärung bot ein ca. Din-a-4-großes Schreiben, außen am Haltestellenhäuschen festgepickt: Sie können sich Ihre Fahrkarten beispielsweise mittels QR-Code kaufen.

Aha. Ja, das ist was mit Handy, das hält man dann auf dieses wirre Quadrat und hat dann eine Fahrkarte. Schön. Geht aber nur mit Handy. Ohne Handy steht man nach wie vor ohne Fahrkarte da.

Ja, so verspricht der Aushang weiter, man könne sich die Fahrkarten auch im Internet kaufen unter www-öbb und so weiter. Hm. Ja, schön, aber Internet hatte ich halt auch grad keins dabei.

Der Aushang war aber noch nicht fertig, ganz unten pries er vollmundig die Vorzüge des NFC. Des WHAT??? Ein Nyfz? Was ist DAS denn nun wieder Neumodisches?

Ich brach in Gelächter aus und wandte mich wieder den Gleisen zu. Da schau Fredi, sagte ich, da kommt jetzt gleich der Zug, schau mer mal ob er hält. Der sieht das g'wiß gleich, daß wir keinen Nyfz haben und dann laßt er uns stehen, dann können wir blöd schaun!

Der Zug kam, hielt, und wir hatten großes Glück indem daß es sich um einen richtigen Zug handelte, also einen mit Fahrer UND Zugbegleiter, den man um eine Fahrkarte angehen kann. Was der junge Mann auch gerne und prompt erledigte. Ich hab ihn dann gefragt wie das ist wenn jetzt kein richtiger Zug kommt sondern eine dieser S-Bahnen die zwischen Innsbruck und Scharnitz verkehren und man hat keinen Nyfz? Er wußte dann auch erst einmal nicht was ein Nyfz ist, und zeigte sich verwundert ob der Tatsache, daß in den S-Bahnen kein Zugbegleiter mitfährt. 

Gut, er war Deutscher, aber selbst dort ist es mittlerweile durchaus üblich, daß man auf vielen Strecken keine Zugbegleiter mehr mitführt, an der Türe steht dann immer groß dran: Einstieg nur mit gültigem Fahrausweis.
Den man sich aber zuvor an einem Automaten besorgen kann!
Was dort in Leithen jedoch nicht der Fall ist!
Hier braucht man einen Nyfz oder zumindest einen Butler, der einem den Laptop mit Drucker nachträgt damit man sich noch rasch im Internet eine Fahrkarte ausdrucken kann ...

Was ist das jetzt wieder für eine Aktion? Brauchen die ÖBB so dringend Geld, daß sie die Leute mit miesen Tricks zum Schwarzfahren verleiten um sie hinterher fies grinsend abkassieren zu können?

Hat man sich gedacht: Och, Leithen, da sind wir doch jahrelang eh dran vorbeigefahren, da denkt bei uns doch kein Mensch mehr dran, daß da nun doch wieder ein Zug halten könnte, die Schüler haben ihre Zeitkarten - und wenn hin und wieder einmal so ein Tourist vorbeistolpert, der hat dann auch ein Handy und kann sich mit dem Nyfz eine Karte kaufen. Also weg mit dem Automaten, der war eh mehr kaputt als daß er was gebracht hat.

Oder handelt es sich vielmehr um eine Verschwörung der Postbusfahrer, die um ihre Arbeitsplätze fürchten seit nur mehr wenige Menschen noch mit den Bussen fahren weil jeder Depp ein eigenes Stinkmobil hat und die somit zumindest die Bahn als Konkurrenten ausschalten wollten? 'Hah weischt', werden sie gesagt haben auf der letzten Konferenz, 'dia oldn Leid haun ka Handy nit, do kennan's nit mitfoan mid an Zuag, do miassns wida owekräuln zu uns dos ma lei wenigschtans oan oda zwoa Foargescht hon.'

Oder die unten vom Hirschen waren beleidigt weil sich kaum jemand in ihren beschissenen Gastgarten neben der Straße hineinhocken will, weswegen sie eh schon immer unfreundlicher und garstiger zu den Gästen geworden sind - '... aber wenn sie auf den Bus warten müssen, die handylosen Loser, hoho, dann MÜSSEN sie bei uns einkehren, weil es in Leithen sonst nix gibt *fiesgrins*'.

Wie auch immer es gewesen sein mag, ich werde mir wohl spontane Zugfahrten ab jetzt aufzeichnen können. Zug gibt's nur noch mit vorherigem Fahrkartenkauf im Internet - ansonsten muß man tapfer zu Fuß weiterpilgern, oder auf den Postbus warten der alle zwei Stunden mal durchkommt. Zumindest solange, bis man dort auch einen Nyfz braucht um mitfahren zu dürfen ...