Freitag, 24. März 2017

Man kann doch noch ohne Handy aufs Klo - auch in Finnland

Echt jetzt, da predige ich den Leuten immer, man darf nicht alles glauben was man so liest, und dann fall ich selber drauf rein.

In meinem vorigen Beitrag hab ich mich fest empört über die von zwei Schreiberlingen behauptete 'Tatsache', daß man in Finnland nur mehr mit dem Handy aufs Häusl gehen kann wenn einen unterwegs der 'Drang' überkommt.

Nun gibt es dieses Projekt 'postcrossing' wo man sich Adressen zuteilen läßt, dorthin eine Postkarte schreibt damit der Empfänger sich freut, und sobald dieser die Karte registriert hat, wird die eigene Adresse jemand anderem zugeteilt, der dann wiederum an einen selber eine Postkarte schreibt. Tolle Sache für Briefmarkensammler, by the way ;-)

Nun hab ich voriges Wochenende zufällig eine finnische Adresse gezogen und dachte: Na, fragst doch gleich mal!
Mittlerweile ist die Karte dort angekommen, und die Empfängerin versichert mir, daß man auch in Finnland nach wie vor ohne Handy aufs Klo gehen kann, und das wäre auch gut so, sie hätte nämlich auch keins und nicht die Absicht, sich sowas zuzulegen. 
Na, da bin ich aber beruhigt!

Ja und so ganz nebenbei hab ich das finnische Wort für Handy gelernt: Matkapuhelin. Plural: Matkapuhelinta.

Klingt richtig schön. Ob ich einen Finnischkurs machen soll?
Man weiß ja nie ... und Melancholiker wär ich schon, da könnt ich mich prima anpassen da oben. 


Sonntag, 19. März 2017

Handyzwang - der neueste Clou

In meinem vorigen Beitrag hab ich mich doch grad erst hübsch aufgeregt, weil man mich aus einem frisch erstellten hotmail Konto ausgesperrt hat, damit ich meine Handynummer preisgebe.

Was ja für Leute ohne Handy ausgesprochen spaßig ist.
Hahahaaaaaaaaaaaaaaaaa!!!

Nun lese ich in einer Leseprobe des Buches 'Harn aber herzlich' von Tim Boltz und Jule Gölsdorf (warum steht eigentlich sein Name vorne? Hat er mehr geschrieben? Oder weil Männer länger pinkeln als Frauen??) daß man in Finnland nicht mehr ohne Handy auf die öffentlichen Toiletten gehen kann.
Schmäh ohne.

Man schreibt der Klotüre ein SMS und wenn alles so funktioniert wie es soll, dann geht diese auf.
Zu was für peinlichen Zwischenfällen dies führen kann, überlasse ich der Phantasie des geneigten Lesers.

Unpackbar, oder? Ich hab ja nun in meinem Leben schon ein paar wirklich arge Toiletten erlebt, sagen wir mal dieses ständig zugeschissene Klo am Reumannplatz, oder diese lustigen Kabinen in Baden (NÖ) an der Endstelle der Badener Bahn oder im Kurpark, in die man eh nur schwer hineinkommt und dann aber innerhalb von fünf Minuten fertig sein muß, weil sonst die Klotüre wieder aufgeht - und um das Ganze noch sportlicher zu gestalten wird das Häuslpapier GANZ OBEN hingehängt. Witzig!

Oder öffentliche Toiletten überhaupt, die mit Münzeinwurf aber ohne Klofrau betrieben werden.
Ob Innsbruck HBF oder Salzburg Markartplatz: Man wirft das letzte Fuffzgerl ein, drückt die Klinke hinunter und es hockt schon jemand drin der nicht abgesperrt hat! Dankschön auch! Dann ist das Fuffzgerl weg und man muß immer noch!

Also man hat schon sehr viel Freude mit den Klos, aber daß man jetzt als bekennender Handygegner vom Toilettengang von vorneherein ausgeschlossen wird, das ist wirklich die Höhe.

Die spinnen, die Finnen!!!






Man macht es mir wahrlich nicht leicht, Gelassenheit zu üben

Aktuell habe ich ein großes Problem mit der Reizüberflutung die nun einmal stattfindet sobald man aus dem Haus geht oder gar die öffentlichen Verkehrsmittel benutzt.
Permanentes dummes, lautes Geschwätz, Kindergeplärr, es reißt nicht ab, beim Einkaufen geht es weiter, ich kann bald nur noch auf den Friedhof gehen um zumindest halbwegs Ruhe zu finden.

Nun sitze ich also gestern nachmittag völlig entnervt in meiner Wohnung weil ich obendrein auch noch so Nachbarn habe, deren Kleinkind seit ca. zwei Jahren meint, täglich stundenlang auf meinen geplagten Nerven herumtrampeln zu müssen und dabei ein Gekreische veranstaltet, das trotz Ohrstöpseln quer durchs Hirn schneidet. Aber in Deutschland dürfen Kinder ja tun und lassen was sie wollen.

Freitag in der U-Bahn hab ich ein Kind gesehen, das seiner Mutter mit seinen dreckigen Schuhsohlen ständig auf die weißen Lederstiefel gestiegen ist und fest drauf rumgetrampelt hat. Was tut die Mutter? Steht fett und bräsig da und läßt es machen. Dabei war das Kind nicht etwa zwei oder drei, nein, das war locker 9 oder 10 Jahre alt. Da fragt man sich doch!

Wie gesagt, ich also gestern total am Ende, mußte mir überlegen wie ich damit weiter umgehe, ich mach mich total fertig mit dem Scheiß, bin bereits ein paarmal laut geworden, im Laden, in der U-bahn, auf der Straße, aber natürlich bin dann ich die Böse.

Ich kann nichts für meine Hochsensibilität, das ist eine angeborene Veranlagung, nichts was man sich aussucht, und auch nichts, das man ändern kann.
Man kann lediglich lernen, damit umzugehen.
Falls man einen Coach findet, der einem dabei Hilfestellung leisten kann.
Den ich aber noch nicht gefunden habe.
Also stehe ich momentan mit diesem Problem völlig alleine da.

Mache mir also gestern so Gedanken, wie ich diese Wut und Verzweiflung angehen kann, die mich regelmäßig überfällt wenn man mich nicht nur draußen sondern auch noch an meinem Rückzugsort, also in meiner Wohnung, mit permanenten lauten und m. E. völlig unnötigen Geräuschen überfordert.

Habe mir dann zur Manifestation meiner Gelassenheitsübungen eine neue Mailadresse angelegt: brigitta_margarita@hotmail.com und das Paßwort enthielt das Wort 'Gelassenheit' damit ich mich beim Einloggen stets wieder an meinen inneren Ruhepool andocken kann.



Nun wollte ich mich vorhin, also Sonntagmorgen, in den neuen Mailaccount einloggen.

Was passiert?

Ich bekomme eine Mitteilung: Mein Konto wurde vorübergehend gesperrt, da angeblich zuviel Spam von diesem Konto gesendet worden oder sonst eine Aktivität ausgeführt worden sei, die den Richtlinien widerspräche.
Ja klar, bei einem Konto, das seit gerade einmal 12 Stunden besteht, oder?

Ich solle meine Handynummer eingeben, damit man mir eine SMS schreiben könne, die ich dann mittels eines Codes bestätigen solle.

ICH HABE KEIN HANDY!

Es besteht nun auch nicht etwa die Möglichkeit, einen Kundensupport zu kontaktieren, um das Problem zu erklären und eine Lösung herbeizuführen. Nein. Die Community könne man fragen.

JA SCHEISS AUF DIE COMMUNITY!
DIE WIRD MIR MEIN KONTO AUCH NICHT WIEDER AUFSPERREN!

Ich fühle mich so verarscht, mir fehlen die Worte. Und das will was heißen.

Für wie blöd halten die einen eigentlich?
Manche Anbieter verlangen wenigstens gradraus bei der Registration eine Handynummer, dann hat man halt keine und weiß, daß man das mit dem Konto vergessen kann.

Aber einen erst anmelden und alles einrichten lassen und dann am nächsten Tag das Konto sperren und behaupten es hätte irgendwas stattgefunden was nicht in Ordnung sei und man müsse jetzt mal die Handynummer angeben und danach sei alles wieder in Butter und was auch immer geschehen sei wäre ok, weil man hat ja die Handynummer angegeben???????????????????

Also mit mir nicht. Und wenn man mich sukzessive aus allen Konten aussperrt, dann kommuniziere ich halt nur noch per Postkarte und Brief.
ICH habe Zeit.
Und das mit der Gelassenheit werd ich hoffentlich auch noch lernen, momentan bin ich schon wieder mal sehr, sehr weit davon entfernt!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!