Samstag, 31. Dezember 2016

Eigentlich find ich Verbote ja blöd

Gerade in Bayern ist es mittlerweile so, daß man sich nicht über die steigende Anzahl von Angststörungen wundern muß, sogar als gesunder Mensch fühlt man sich auf Schritt und Tritt verfolgt, beobachtet und kontrolliert.

Andererseits: Wenn man die Menschen machen läßt wie sie meinen, dann bricht sofort das Chaos aus.

Heute ist der 31. Dezember, mir graut jetzt schon vor dem Abend. Da wird wieder umeinandergeböllert was der Keller hergibt. Und das dürfte einiges sein, wenn man den Leuten so zusieht wie sie die einschlägigen Discounter ausräumen.

Auf der einen Seite keine müde Mark in der Tasche, für jeden Mist beim Amt die Hand aufhalten, aber an Silvester die Läden stürmen und um Hunderte von Euro billigen Dreck aus China kaufen der ihnen gleich mal drei Finger abreißt damit sie das neue Jahr stilgerecht mit einem Stinkefinger begrüßen können.

Jetzt beschränken sich die Wahnsinnigen ja nicht darauf, das Zeug zwischen 24 und 2 Uhr abzufeuern, wie es eigentlich ursprünglich gedacht war. Nein, da muß man gleich am ersten Verkaufstag anfangen zu zündeln. Da freut sich der Ev und die armen Tiere sitzen mit eingeknickten Ohren im Gebüsch.

In meiner früheren Wohnung hatte ich ein paar Fenster nach vorn raus und mußte mir in jeder Silvesternacht Sorgen machen, daß sie mir nicht die Scheiben zerschießen, so knapp sind die Teile am Haus entlang nach oben gesaust wenn das Trottelvolk vor dem Eingang stand und rumballerte. Der Hausmeister dort hatte nur mehr ein Auge, der war wohl mal um Mitternacht mit draußen gewesen ...

Meiner Meinung nach gehört dieses saudumme Geknalle sowas von verboten. Ich finde es einfach unverantwortlich, wenn man jedem Tom, Dick und Harry dieses G'lump in die Hand gibt und sie damit umeinanderschießen laßt wie es ihnen beliebt. Wer wirklich böse Geister vertreiben will, der kann sie mit so einem Getöse und Gestinke nicht beeindrucken, im Gegenteil, da freuen die sich noch und machen kräftig mit!

Die Psychologin bei der ich letztlich ein paarmal gewesen bin würde nun sagen, mich stört der Krach nur, weil da Leute Spaß haben und ich gehöre nicht dazu.
Hat sie allen Ernstes behauptet als ich erzählt hab, wie mich der Lärm im Urlaub immer am Nerv geht, vor allem wenn er über mir stattfindet.
Das läßt sicher gewisse Rückschlüsse auf IHR Leben zu, aber was mich betrifft, ich brauche keinen Krach um Spaß zu haben.

Vor einigen Jahren sind Bekannte von mir an Silvester im Fraunhofer aufgetreten, um Mitternacht haben wir rätselhafte Figuren aus Blei gegossen und sind dann raus, um das Feuerwerk anzuschauen. Die Luft war gelb von Schwefeldämpfen, es war ein Geknalle und Gekrache, es fühlte sich an wie im Krieg, Fredi fand es auch nicht witzig und wir haben geschaut, daß wir wieder reinkommen.  Einmal und nie wieder, sowas braucht ECHT keiner.

Mittlerweile gibt es ja durchaus auch in Deutschland bereits Orte, wo zumindest in der Innenstadt kein Feuerwerk abgebrannt werden darf. Leider sind das durchweg sehr KLEINE Innenstädte, so daß man den Lärm von außendrum sehr wohl mitbekommt, und die Orte sind auch alle sehr weit weg. Noch. Also, daß die Orte näher kommen brauch ich ja nicht zu hoffen, aber daß sich diese Welle dann doch einmal bis zu uns nach Bayern erstreckt, das würde ich mir doch sehr wünschen. Wenn schon nicht wegen mir, dann doch wegen der armen Tiere, denen man nicht einmal erklären kann, daß halt grad wieder mal Silvester ist und daß sie da jetzt durch müssen weil die Proleten meinen sie müssen ihren Spaß haben.

Meine einzige Hoffnung für heute ist, daß es doch recht eisig ist draußen, die Leute sich daher so kurz wie möglich draußen aufhalten möchten, und die Lärmbelästigung sowie die Spätfolgen sich somit in Grenzen halten werden.








Donnerstag, 29. Dezember 2016

Nicht schubsen, ich hab Joghurt in der Tasche

Vorgestern hab ich an der Kassa vor mir eine Frau stehen sehen, die ein weißes Umhängesackerl über der Schulter hatte auf dem geschrieben stand: Nicht schubsen, ich hab Joghurt in der Tasche.
Mußte ich erstmal lachen.

Später jedoch hab ich drüber nachgedacht und fand es dann irgendwie nicht mehr witzig. Warum muß man den Joghurt vorschieben, wenn man einfach nicht geschubst werden möchte?
Warum ist es nicht selbstverständlich, die Leute nicht zu schubsen?

Als Frau und als älterer Mensch, der sich nicht wehren kann bzw. nicht mehr so sicher auf den Beinen ist, da darf man also, falls man grad keinen Joghurt dabei hat, ungestraft in der Gegend umeinandergeschubst werden wie es den jungen Leuten in den Kram paßt?

Das erklärt einiges.

Ist einer von euch schon einmal am Sendlinger Tor umgestiegen?
Ganz schlecht ohne Joghurt.

Da wird geschubst und gedrängelt, ihr machts euch kein Bild.
Man möchte glauben, die Bahn, die da unten einfährt, ist die letzte für die nächsten fünf Stunden.

Besonders gern hab ich die Narren, die meinen sie können einen kurz vor der Rolltreppe noch überholen damit sie einen Meter weiter vorn sind. Denen brülle ich dann gerne ins Genick was der Scheiß soll, wir hätten schließlich denselben Weg!

Erst neulich ist ein alter Mann von einem Burschen so geschubst worden, daß er hingefallen ist und sich verletzt hat. Das hat dem Burschen dann zwar leid getan aber hinterher sind wir alle schlauer.

Warum ist das so? Wieso können die Leute nicht mal einen Gang runterschalten und sich wenigstens soweit entspannen, daß sie halbwegs normal ein-, aus- und umsteigen können?
Warum muß man erwachsene Menschen immer wieder per Lautsprecher ermahnen, erst einmal die anderen aussteigen zu lassen, bevor sie die Bahn stürmen?
Wie sollen die Kinder rücksichtsvolles Benehmen im öffentlichen Raum lernen, wenn sie solche Vorbilder haben?

Ich mein ok, ich tu mir leicht, ich hab es normalerweise nicht eilig, im Büro haben wir Gleitzeit und abends wartet auf mich daheim keiner, ich kann auch mal eine Bahn auslassen wenn die mir zu voll ist, ich muß mich da nicht reindrängeln als ob eine Cobra-Mannschaft hinter mir her wäre.

Aber auch für normale Menschen sollte es doch wenig Unterschied machen, ob sie ein paar Minuten früher oder später irgendwohin kommen. Und grad die jungen Rotzbengel und die kleinen dicken Frauen mit Kopftuch die es immer besonders eilig haben, das sind sicher nicht die Menschen die rasch zur Kita müssen weil die gleich zumacht oder die jetzt dann echt einen voll dringenden Termin haben. Außer vielleicht beim Bewährungshelfer weil sie bereits ein paar Leute ohne Joghurt etwas zu arg geschubst haben.

Was ist das für eine Gesellschaft, in der die Menschen nur noch an sich denken und absolut kein Gespür für Anstand mehr haben? Muß man denn an jedem Eck Wachposten und Schilder aufstellen für Dinge, die an sich selbstverständlich sein sollten???






Mittwoch, 7. Dezember 2016

Es schauen DOCH nicht ALLE weg!

Heute abend so gegen halb 5 bin ich vom Stachus in Richtung Bahnhof gegangen, ich hatte eine Fortbildung besucht bei der viel Quatsch gemacht und rumgehüpft worden war, auf der Straße waren auch viele Leute unterwegs, von daher fiel es mir nicht sofort als ungewöhnlich auf, daß da ein junger Mann vornübergebeugt mitten am Trottoir stand. Dachte erst er hat halt was fallen lassen und hebt das wieder auf.
Nach ein paar Schritten drehte ich mich um, da stand der immer noch so komisch da.
Neben mir war eine Frau ebenfalls stehengeblieben, wir sahen uns ratlos an, fragten uns, ob wir da eingreifen sollten, fanden daß ja, wir sollten, und gingen wieder zurück zu dem jungen Mann.

'Entschuldigung, kann ich Ihnen helfen?' fragte ich - keine Antwort. Der hatte wohl Crystal Meth genommen oder sowas und war total weg.

Die Frau hatte ebenfalls kein Handy, also versuchte ich zunächst, Vorbeieilende anzusprechen, ob wer ein Handy hätte und kurz anrufen ... aber die sind direkt alle weitergelaufen ... also sind wir in die nur wenige Schritte weiter befindliche Kneipe gegangen und haben die Leute dort gefragt, ob wer die Rettung anrufen könne.

Ein junges Mädel hat das auch sofort bereitwillig getan, ging auch mit uns raus, aber während sie noch der Zentrale den Standort beschrieb, sahen wir bereits ein Notarztwagen angefahren kommen, jemand hatte offenbar vorher schon angerufen.

Die Notarztmänner konnten den Patienten, obwohl sie zu zweit waren, nur mit Mühe bewegen, der war total steif und hing in ihren Armen wie tot.

Ich hab mir das Drama dann nicht weiter ansehen wollen, ich fand das so krass wie jemand dermaßen auf was drauf sein kann, daß er vornübergebeugt mitten am Weg steht und dennoch total weg ist. Früher hat es sowas nicht gegeben.

Jedenfalls hat es mich sehr gefreut, daß entgegen des von den Medien in letzter Zeit erweckten Eindrucks, die Leute würden einander nicht mehr helfen wollen, hier dann doch viele Menschen sofort bereit waren, hinzuschauen und Hilfe zu leisten. 
Was lernen wir daraus? 
Erstens: Drogen sind Scheiße, zweitens: Die Medien lügen sobald sie den Setzkasten aufmachen!


Mittwoch, 30. November 2016

Eine Generation mogelt sich durch


Heute morgen bekomme ich ein Mail von einer Freundin, die im Kunsthistorischen ehrenamtlich tätig ist.

Sie erzählt, sie wäre mit einem Gast in die ägyptische Ausstellung gegangen und wollte ihn bei der Führung abgeben. Kommt der doch auf der Stelle wieder und schleift sie zurück zu den Ägyptern, um dort anklagend auf die offenbar mannigfaltig vorhandenen Rechtschreibfehler auf den Taferln vor den Exponaten zu deuten.

Er sei Professor für Deutsch, meinte er, und ihm falle sowas daher besonders schmerzlich auf.

Was ist denn das für ein Museum bitte?
Ich dachte in Museen arbeiten lauter gescheite Leute die ihr Leben lang forschen, studieren und sortieren, und die suchen dann auch aus was ausgestellt wird und schreiben das vorndrauf.

Hah. Nun weiß ich, warum die meisten Museen mittlerweile keine Schildchen mehr dranstehen haben sondern nur so App-Deppen-Zeug. Damit man die Fehler nicht sieht. Den Trotteln mit ihren Handys fallen die nicht auf, und am Audio-Guide hört man sie nicht. Eine Generation von Legasthenikern mogelt sich durch.
Phantastisch ...


Dienstag, 29. November 2016

Neues vom handylosen Ev und den AppDeppen

Heute möchte ich an dieser Stelle einen Brief ... äh Mailwechsel veröffentlichen, der mir sehr zu denken gegeben hat. Da wird einem doch flau im Magen, wenn in Zukunft alles von diesen Algorithmen gesteuert wird, und wir Menschen stehen daneben und können schaun ...

Es ging darum, daß die Bahn in Zusammenarbeit mit 'Clever Shuttle' die Möglichkeit bewirbt, am Bahnhof oder auch anderswo, eine Art Sammeltaxi zu verwenden. Also sagen wir mal ich komm morgen um halb 10 in München an, weiß jetzt schon, daß ich wieder mal zuviele Bücher gekauft hab und ein Taxi brauch. Dann kann ich mir das im voraus bestellen, aber nur mit dem Handy. Da sitzen dann schon zwei Leute drin, haben auch alle sehr viele Bücher dabei und es ist kein Platz mehr im Kofferraum ...

Nee also ohne Spaß: Das läuft wohl so ähnlich wie die Anrufsammeltaxis in entlegenen Gegenden, nur daß diese Taxen keinem festgelegten Fahrplan folgen sondern daß halt die eingehenden Anrufe so gebündelt werden, daß die jeweiligen Fahrer immer die zwei oder drei Leute fahren, die eh nicht weit voneinander wohnen. Und das ist dann billiger weil sich ja die Menschen die Taxen teilen.

Und natürlich funktioniert das nur mit Handy. Daher hab ich gleich mal ein Mailchen geschrieben:

Wieder ein innovativer Service, der nur mit Handy genutzt werden kann.

Finde ich sehr schade, denn wir älteren Menschen sind doch die, die aktuell die größte Kaufkraft haben.
Warum läßt man uns dann so am Straßenrand stehen?
Klar könnt ich mir ein Handy zulegen, ich mag aber nicht.

Meiner Meinung nach sollten derartige Angebote für alle Menschen zugänglich sein, nicht nur für Handybesitzer.

Mit freundlichen  Grüßen,

... vielen Dank für Ihr Interesse an CleverShuttle und Ihre Rückmeldung.

Das besondere an unserem Fahrdienst ist, dass wir Fahrgastanfragen bündeln und dadurch deutlich effizienter und auch nachhaltiger sind als andere Fahrdienste. 
Hinter der Möglichkeit Fahrten und Fahrgastparteien zu bündeln steckt ein komplexer Algorithmus und ein technisches System, dass auf einer App-Anwendung basiert. 
Wir sind ein junges Unternehmen, dessen Dienst erst seit Anfang des Jahres am Markt ist. Tatsächlich sind einige Service-Optionen aktuell noch nicht verfügbar. Hintergrund: Zunächst haben wir uns aus Kosten- und Kapazitätsgründen auf die meist genutzten Betriebssysteme konzentriert. Wir arbeiten aber stets daran unseren Service zu verbessern und auszuweiten. Das umfasst auch die Option über den Computer online zu buchen. Weitere Buchungsoptionen, wie beispielsweise übers Telefon, werden wir aber auch in Zukunft nicht umsetzen können, denn leider ist sind Aufwand und Kosten für die dafür notwendige Telefonzentrale zu groß. 

Unser Service und die Buchung über die App bieten übrigens einige Vorteile, die andernfalls nicht gegeben sind.
So können Sie zum Beispiel die Anfahrt des Fahrzeugs in Echtzeit verfolgen, bei Verspätungen mit dem Fahrer kommunizieren oder Online-Zahlung oder die automatisierte Kreditkartenzahlung nutzen.

Wir hoffen auf Ihr Verständnis sollte unser Service auch mit den anstehenden Serviceausweitungen nicht für Sie in Frage kommen.

Viele Grüße und ein schönes Wochenende,

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Jaja so sind sie, die jungen Leute. Immer alles hopp hopp und schnell schnell, da kann man nicht einmal die Fehler aus dem Schreiben herausnehmen bevor man es abschickt.

Besonders putzig fand ich ja, daß sie gleich darauf hingewiesen hat, daß es mit einem normalen Telefon aber sicher NIE gehen wird. So nach dem Motto: Also einen PC brauchen Sie schon, auch wenn Sie alt sind.

Und bei Verspätungen kann ich mit dem Fahrer kommunizieren wenn ich ein Handy hab. Das ist toll. Davon geht es natürlich schneller, wenn ich ihn recht beschimpfen tu weil er im Stau steht.

Naja, ich fahr ja eh nur ganz, ganz selten mit dem Taxi, wollte nur mal gucken, was sie antworten.

Weil es ist doch so: Gefahren werden muß man vorwiegend dann, wenn man uralt ist und die Knochen bei jedem Schritt kleine Staubwölkchen machen.

Und wenn man also eh schon alt und krank ist, dann soll man auch noch so ein Ding kaufen, damit man NOCH kränker wird? Macht das jetzt IRGENDEINEN Sinn bitte?

Mittlerweile geben die Handyhersteller doch bereits selber zu, daß ihre Hervorbringnisse vergiftet sind und man sie nach Möglichkeit nicht ans Ohr halten soll. Haha. Sag ich doch die ganze Zeit schon, daß die Dinger für'n Arsch sind ...



Freitag, 25. November 2016

Aber wenn der Patient krank wird, ist er selbstverständlich selber schuld!!!

Grad wurde im ORF berichtet, daß voriges Jahr in Österreich weit über 8000 Menschen an Krankheiten gestorben sind, die durch Feinstaub etc. hervorgerufen wurden. Also u. a. Autoabgase.

Werden Konsequenzen gezogen? Nein. Da steht ein kleines Männchen im Sender und predigt, daß die Leute das Problem jetzt wirklich mal ernst nehmen sollen, aber wer hört schon auf ihn. Keiner. Die Politiker gucken sicher kein 'heute mittag' weil sie keine Zeit dafür haben, und die Autofahrer haben wie immer ALLE einen wichtigen Grund, warum sie mit ihrer Dreckschleuder umeinanderfahren müssen.

Wehe es steht jemand am Gehsteig und raucht. Da werden sofort Steine gesammelt damit man ihn damit bewerfen kann, und wenn ein Mensch in der Wohnung nebenan am Balkon raucht dann wird keine Ruhe gegeben, bis derjenige ausziehen muß. Weil der gefährdet seine Nachbarn, das geht nicht!!!

Der Autofahrer jedoch, dem winkt man freundlich zu wenn er stehenbleibt und noch mehr Stinkewolken produziert, mit dem flirtet man an der Bar weil das toll ist wenn ein Mann ein Auto hat, der hat dann sicher auch viel Geld und kann einem viele Diamanten kaufen. Wenn man sich die umhängt dann hilft das bestimmt gegen die von den Autoabgasen hervorgerufene Dauerbronchitis. 

Machts nur alle weiter so, wär ja auch blöd wenn die Menschen auf einmal vernünftig werden würden. Dann hätt ich nix mehr zum Keppeln und würd mich zu Tode fadisieren. Dann doch lieber am Feinstaub ersticken ...


Dienstag, 22. November 2016

Videotelefonie - nun hören wir BEIDE Seiten quasseln ...

Wollten wir das wirklich? Wer von uns hat sich noch nie über Leute geärgert, die in der Bahn sitzen und lauthals am Handy telefonieren?

Ach, welch goldene Zeiten waren das! Als wir nur jeweils EINEN deppat umeinanderplärren hörten.

Neulich warte ich am Hasenbergl auf die U-Bahn, da hockt eine dieser Ostladies, die ja bekanntlich keinen Genierer haben dick aufzutragen, egal ob bei Schminke, beim Parfum oder auch bei der Lautstärke ihrer öffentlichen Unterhaltungen, auf der Bank und telefoniert am Handy.
Mit dieser Videofunktion.

Was bedeutet, daß man nicht nur SIE plärren hörte sondern auch noch die Person am anderen Ende der ... äh, naja Leitung kann man nicht mehr sagen, gibt ja keine mehr. Quabaack, quabaack, quabaack ...
Die beiden haben den gesamten Bahnsteig beschallt. Jetzt, wenn das jeder machat?
Da schaugat ma liab aus. 

Hab vorausschauenderweise schon einmal meinen Ohropax-Vorrat ergänzt, die Ohrstöpselhersteller werden nämlich sicher bald Lieferprobleme bekommen wenn das so weitergeht...

Am Reumannplatz stinkts

Kam grad in 'Wien Heute'. Ja sag bloß! Ist das jetzt den anderen auch einmal aufgefallen? Dort fäult's seit Jahren, aber g'scheit wie! Hab mir immer gedacht das ist weil die Leut ständig in der Gegend umeinanderpissen wie sie lustig sind. Auch kein Wunder, die Häusln sind meist unbenutzbar. Einmal, das werd ich nie vergessen, mach ich die Tür auf und mitten in der Kabine sitzt ein Scheißhaufen am Boden. Bistudeppat, da war ich aber gleich wieder draußen.
Aber von den Häusln kommts ned, meist ist es am grauslichsten auf der anderen Seite, auf der Treppe die dann in der Mitte des Bahnsteigs runterkommt.

Ja und nun muß der Gestank so voll arg geworden sein, daß man die Wiener Linien informiert hat und sie gebeten, was zu unternehmen. Die wollen mit einer Kamera dem ungewollten Duft auf die Spur kommen. Wußte nicht, daß man Mief filmen kann? Der Nebel des Grauens, hihi ;-))

Am Stephansplatz stinkts auch immer, dort aber mehr nach Kotze. Dort reihert der Tourist gerne mehr als was er ißt. Aber offenbar ist es noch nicht so arg, daß es im Fernsehn käm.
Man darf gespannt bleiben.

Freitag, 7. Oktober 2016

Krächz schnüpf schneuz - es ist mal wieder so weit

Vorige Woche noch herrlichstes Wanderwetter, mit einem Schlag kalt, regnerisch und echt fies windig.
Die Kollegen im Büro reden auf einmal zunehmend eine Tonlage tiefer und sind ständig am Schneuzen - es ist wieder einmal soweit: Erkältungszeit.

Natürlich hat es den alten Ev auch gleich erwischt, obwohl er sich regelmäßig seine Nisylen reingepfiffen hat war die Halsentzündung nicht aufzuhalten, die eh schon vorhandene Mattigkeit wurde im ein Vielfaches verstärkt - aus isses. Jetzt wo ich eh endlich Urlaub hätt. Vielen Dank auch!

Nun lese ich, daß W. Barclay et al am Imperial College in London eine Studie durchgeführt haben, deren Ergebnis zwar, so schwächt man ab, nicht unbedingt auf Menschen übertragbar sei weil es sich erstens um Frettchen handle und nicht um Menschen und weil auch nur eine kleine Anzahl von Tieren beteiligt war.
Ja das will ich auch mal hoffen! Die armen Tiere anstecken wegen nix!

Das Ergebnis jedenfalls, das ja nun angeblich eh mehr oder weniger für den Hugo sei, untermauerte, oder würde untermauern wenn man es ließe, die bereits in früheren Forschungen entdeckte Theorie (Tatsache darf man ja nicht schreiben wenn es nicht bewiesen ist), daß Erkältungen bereits ansteckend sind, bevor der Erkrankte richtig krank wird.

Man muß sich also nicht nur vor niesenden Menschen hüten sondern bereits vor denen, die ihre Viren einfach nur so beim Reden und Atmen durch die Gegend sprühen. Ja toll.
Machen wir es dann ab jetzt wie in Japan wo sie alle mit Mundschutz durch die Gegend laufen damit sie nur ja keinen Infekt einfangen, um am Ende dann an Karoshi (Überarbeitung) zu sterben?

Die Frage ist vielmehr, warum werden manche Menschen eher krank und andere dagegen wieder nicht? 

Gesunder Lebensstil höre ich oft, würde vor Krankheiten schützen. Ja also, man kann mir vieles nachsagen, aber grad ungesund leben tu ich echt nicht.

Leute mit vielen Kindern hätten weniger oft Erkältungen, da sie mit vielen Menschen zusammenkämen, das würde die Immunität gegenüber den diversen Arten von Rhinoviren stärken. Nanonaned komm ich auch so mit mehr als genug Leut zusammen, in der U-Bahn, im Spital, etc.

Zuwenig Schlaf wär ein Kriterium lese ich. Jo, da kann ich aber auch nix machen wenn der Herr Körper nicht schlafen will obwohl er mehr als genug Zeit dafür bekommt, es dunkel ist, keiner Krach macht und man sich die allerbesten Baldriäne etc. reinpfeift.

Ja und die verkürzten Telomere. Was vom Streß kommt, der bekanntlich zu Zellalterung führt. Ja und warum hab ich Streß? Weil ich ihn mir selber mach, weil ich die Arbeit nicht einfach liegenlasse oder verweigere wenn sie mir zuviel wird, wie man mir immer wieder nahelegt?

Gute Idee, das werd ich demnächst einmal ausprobieren wenn man mich wieder wochenlang (fast) alleine läßt im Guglhupf.
Ob das aber wirklich zu weniger Streß und somit zu verringerter Erkältungsanfälligkeit führt, wage ich zu bezweifeln.


Samstag, 1. Oktober 2016

Am Bücherschrank darf sich jeder was mitnehmen - außer dem Ev, so scheint's!

Heute morgen war ich brav im Schwimmbad, danach lockte das schöne Wetter und ich hab mir gedacht: Schaust doch mal im Antiquariat vorbei, ob du ein paar alte Kochbücher für die liebe Ulrike findest.
Gesagt getan - alte Kochbücher gab es zwar grad keine, aber der Tag muß erst noch kommen an dem der Ev einen Buchladen verläßt ohne was zu kaufen. Eine schöne alte Ibsen-Ausgabe hab ich gefunden und ein Tarot workbook auf Englisch.

Hinterher hatte ich Lust, mal wieder am Bücherschrank vor dem Nordbad vorbeizuschauen, in letzter Zeit war dort meist nichts Interessantes dringestanden, aber ich schau dennoch immer wieder gerne rein, bringe auch oft selbst etwas hin, weil unser Tauschbuchladen im Hasenbergl halt meist dann offen hat, wenn ich arbeiten muß. Ich mag diesen Bücherschrank am liebsten von allen die ich kenne, und ich kenn sehr, sehr viele, auch in anderen Städten.

Das Prinzip ist einfach: Jeder, also wirklich jeder, darf da hingehen und sich was zum Lesen mitnehmen. Von einer Begrenzung nach oben ist mir nichts bekannt. Anfangs, als ich mir noch nicht so sicher war wie das funktioniert, habe ich halt geschaut was die anderen so machen, und nachdem ich einige Male Zeuge wurde, wie andere sich ihr mitgebrachtes Sackl vollgestopft haben, habe ich mir ebenfalls keinerlei Beschränkung auferlegt, wenn ich was Tolles gefunden habe. Warum auch, es kommt wie gesagt auch oft genug vor, daß man NICHTS findet, weil eben ein anderer vorher da war und die guten Bücher mitgenommen hat.

Heute hatte ich Glück, es waren einige englische Liebesromane offenbar neu hereingekommen, auch noch in sehr gutem Zustand, ich hab mich SO gefreut, und hab selig eingepackt.

Erst auf der einen Seite, dann bin ich rüber auf die andere Seite und wollte gucken, ob da auch noch was Interessantes steht. Da quatscht mich doch so ein Mensch von der Seite an: 
- Aha, die ganze englische Literatur, die ich grad gebracht hab!
Ich so: 
- Ach, von Ihnen ist die! Danke! Ich liebe diese Bücher! Früher hab ich die in den USA bestellen müssen, das hat eine LAWINE an Porto gekostet!
Der Typ schaut mich grantig an: 
- Andere Leute sind auch noch da!
Oha, der war auf Krawall gebürstet.
- Tschuldigen, sagte ich, ich wußte nicht, daß es hier eine Beschränkung nach oben gibt! Außerdem hab ich selber auch schon oft was mitgebracht, ich komm ja nicht nur her und nehm mit!
Er dann so: 
- Ja aber dann eine rechte Unordnung machen hier! und fing an, die Bücher in einer Reihe, die ich noch nicht einmal angeschaut geschweige denn angelangt hatte, zu ordnen, obwohl es dort nichts zu ordnen gab.
- Und Bücher in die dritte Reihe stellen und so, meckerte er weiter.

Da bin ich aber grantig geworden!
Ich hab überhaupt keine Unordnung gemacht! rief ich.
- Was soll das jetzt, ich hab überhaupt nichts gemacht!!!
- Jaja, ich hab ja nix gesagt, wich er zurück und ging weg.
Ja nee, eh nicht, er hat nix gesagt!
Weist mich zurecht wie ein Schulmädel und hätt dann nix gesagt.

Ich fasse es nicht! Jeden Tag gehen ich weiß nicht wieviele Hundert Leute an diesen Bücherschrank und stellen was rein, nehmen was raus, und jeder darf das tun wie er meint und möchte. Und dann komme ich daher - und schon stürzt sich so ein Schlapfenwappler auf mich und meint er muß mich dumm anreden, muß ausgerechnet mich beschuldigen, Unordnung gemacht zu haben! Mich, die ich oft genug dastehe und die Bücher, die andere durcheinandergeworfen haben wieder aufstelle, Bücher umdrehe die auf dem Kopf stehen oder gar mit dem Schnitt nach vorn. Mich, die ich grundsätzlich anderen die Türe aufhalte wenn sie was reinstellen wollen, weil dieser Bücherschrank unpraktische Schiebetüren hat die von selbst zugleiten, so daß man sich sehr schwer tut, wenn man Bücher hineinstellen möchte.

Warum mich? Was hab ich dem Mann getan? Habe ich etwas an mir, das die Leute gegen mich aufbringt? Die Psychologin die sich momentan mit mir abmühen muß, meinte vorgestern ebenfalls, und zwar VÖLLIG grundlos, ich würde wohl gerne provozieren. Ich FASSE es nicht.

Die Mama hat früher, wenn ich ihr entrüstet von so einer Ungerechtigkeit berichtet hatte, immer gemeint: 
- Ja Kind, es ist halt auch kein Wunder so wie du rumläufst.

Und früher bin ich tatsächlich meist nicht so bürgerlich angezogen gewesen.
Aber seit einiger Zeit kleide ich mich alles andere als billig und, selbst wenn ich das selber jetzt sag, durchaus geschmackvoll bei hessnatur ein, da kann echt NIEMAND mehr sagen ich würd ausschaun wie ein Sandler.

Dieses Weh dagegen, das mich da von der Seite dumm angeredet hat, der hatte einen Pollunder an. Einen Pollunder bitte! Das war genau der Typ, der im Vorstand vom Gartenbauverein sitzt und mit seiner Pedanterie jede Versammlung unnötig in die Länge zieht - und ansonsten genau kontrolliert, ob nicht jemand einen Gartenzwerg zuviel aufgestellt hat oder gar etwas im Garten wachsen hat, das da nicht hingehört.

Dieser Ungustl hat mir die Freude an den schönen Büchern total verdorben, die stehen nun im Gang draußen und ich mag sie mir nicht einmal mehr anschauen.
Ich bin SO beleidigt!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Er hat mir halt auch ein schlechtes Gewissen gemacht, weil ich hab schon wirklich viele Bücher mitgenommen heute. Andere tun das jedoch auch und da sagt keiner was. Aber wehe Menschen wie ich, die sonst nie unverschämt sind und immer anständig, schlagen EINMAL über die Stränge: WHAMM, sofort ist die Ethikpolizei vor Ort und muß sich wichtig machen. HMPF!!!




Freitag, 30. September 2016

Werd ich in meinem Alter noch einen Selbstverteidigungskurs brauchen???

Heute morgen hab ich mir gedacht: Na, viel rumlaufen wirst heute nicht, bist eh müde, fährst rauf mit dem Bus nach Karlsfeld, schaust dir den Bauernladen dort an und gehst mal rüber zu dem Waldschwaigsee, der ist doch sicher beschildert.

Na, einen Schas war der. Hab ihn aber nach einem kleinen Umweg doch gefunden, vorher auf einem Parkplatz guter Dinge ein paar schöne große Kastanien gesammelt, am See gemütlich mein mitgebrachtes Wasser getrunken, ein bissl gelesen und bewundernd einem alten Mann nachgesehen, der doch tatsächlich an diesem letzten Septembertag tapfer in den See gestiegen ist um dort zu baden.
Brrrrrrrrrrrrrrrrr ...

Soweit so gut, schöner Spaziergang, nun aber wollte ich wieder nach Hause.

Auf einmal jede Menge gelber Schilder gesehen, aber keins mit dem ich was hätte anfangen können.
Also bin ich so gegangen wie ich mir's gedacht hab, was immer eine schlechte Idee ist.

Nach einer Weile des Marschierens fiel mir ein junger Mann auf einem Fahrrad auf, der ständig langsam an mir vorbeifuhr, wartete, wieder vorbeifuhr, und mich letztendlich anredete. Ich zeigte ihm deutlich, daß ich kein Interesse an einem Gespräch mit ihm hatte, aber das war dem direkt egal.

Ich weiß nicht wie lange der mich verfolgt hat, aber gefühlt doch einige Kilometer die ich Depp an Umweg marschierte, bin nämlich die ganze Langwieder Straße nach Süden marschiert, dann den Gündinger Weg volle Kanne durch bis zu den ersten Häusern, dann am Lärchenweg rein und durch die neue Siedlung durch und dann an der S-Bahn entlang wieder rauf zu den Supermärkten wo auch der Bauernladen und meine Bushaltestelle sind.

Aber der Kerl, wie gesagt, der war sowas von lästig, ich hatte überhaupt nicht die Möglichkeit mich zu orientieren, weil der mich permanent zugetextet hat. Er hätt da ein Haus (ja klar, und ich bin seit gestern König) und ich solle doch mitkommen, was trinken, bis es nicht mehr so heiß ist und dann zeigt er mir den Weg zur S-Bahn. Dauernd murmelte er 'my friend, my friend' dabei hab ich den Kerl heute das erste und hoffentlich auch das letzte Mal gesehen. Dann wollte er mir noch eine Abkürzung durch den Wald zeigen. Ja sicher. Und morgen wär ich dann in der Zeitung gestanden als das soundsovielte Opfer eines Asylwerbers.
Ich mein, wie verzweifelt müssen diese Kerle sein, daß sie gar einer alten Frau wie mir nachsteigen?

Natürlich war mir so eine Situation nicht neu, sowas ist mir früher öfters passiert, wir haben ja nicht erst seit gestern Scharen von notgeilen Halbaffen im Land, aber ich bin halt nicht mehr so freundlich und geduldig wie früher und war ECHT stinkig und habe mich extrem belästigt gefühlt durch diese penetrante Person, die mir nicht von der Pelle rücken wollte.

Gut, er hat mir nichts getan, aber dennoch fühlt man sich so hilflos, wenn einen eine potentiell gefährliche Person einfach nicht in Ruhe läßt, einem ständig am Fahrrad nachfährt und einen zutextet, doch nun mal mitzukommen und er wär ein guter Mensch und bla bla bla.

Erst als ich ihm erklärt habe, daß es in Deutschland den Straftatsbestand des Stalkens gibt, da hat er ein bissl geschluckt und ist dann umgedreht. Hah. Hat sich das Jurastudium doch gelohnt. Naa Schmäh ohne, es ist wirklich unglaublich, da wird man als alte Frau auf offener Straße von so einem jungen Kerl verfolgt. Wenn diese Straße nicht doch einigermaßen befahren gewesen wäre, ich hätte echt Angst bekommen.

Kann man jetzt nicht einmal mehr in Ruhe eine Wanderung machen, ohne daß man von den Herren Facharbeitern belästigt wird?
Haben nur noch ein paar Gutmenschen gefehlt, die hätten sich an den Straßenrand stellen und Applaus klatschen können. Oder sich selbst zur Verfügung stellen.

Werde mir ernsthaft überlegen, so einen Verteidigungskurs zu machen, wo man lernt, wie man so einen präpotenten Primaten vom Radl holt und es ihm ein paarmal um den Hals wickelt!!!

Sonntag, 11. September 2016

Die alten Deppen sind auch nicht besser



Gestern hab ich mich doch so über die beiden jungen Dinger aufgeregt, bzw. eigentlich nur über die eine, die in der U-Bahn mit dem Handy nicht gerade leise deppert Musik gehört hat.


Heute vormittag fuhr ich mit dem Bus Richtung Dantebad, eigentlich wollte ich laufen hab es mir dann unterwegs anders überlegt und stieg am Goldlackplatz in den 60-er Bus ein.


Dieser war relativ leer, hinten saß jemand und vorne am ersten Platz gleich beim Eingang auch. Erst hab ich gedacht der Mann redet mit dem Fahrer, machen ja manche wenn sie sich näher kennen, zumindest am Land beobachtet man das oft.


Dieser Typ jedoch laberte einfach nur so vor sich hin: Ach, ist das langweilig im Bus, ha jetzt weiß ich was ich mach, ich tu ein bissl Fernsehen.


In dem Moment klingelte sein Handy.

Er nahm es ans Ohr und parlierte in höchster Lautstärke los, erzählte von einer Doku die er kürzlich gesehen hatte, und dabei wurde offensichtlich, daß er nicht mehr nüchtern war. In der Früh um halb 10 bitte!


Einen rechten Blödsinn hat er erzählt, mit durch den Alkohol verlangsamter Zunge und im Ganzen einfach nur wirr.


Zwischendrin er so: Ach, ich sitz im Bus, da is sonst niemand drin, nur der Fahrer.


Ich so, leise vor mich hin: Danke, Frauen über 40 sind unsichtbar, waß eh.


Kurz darauf stand der doch auf und setzte sich weiter nach hinten, praktisch direkt gegenüber von mir, und telefonierte lustig weiter.


Da bin ich aufgestanden, hab gesagt: Oida, du nervst!!! und hab mich in den hintersten Teil des Busses verzogen. Kann doch keiner lesen bei dem blöden Geschwätz andauernd.


Eigentlich wollte er ja, wie er seiner Bekannten erzählt hatte, an den Lerchenauer See fahren zum Baden (ja da wird er schön ertrinken hab ich mir gedacht, so fett wie der schon ist in der Früh) aber da hatte er dann wohl vor lauter Telefonieren glatt drauf vergessen, jedenfalls ist er erst an der Lasallestraße ausgestiegen.


Wenn ich was zu sagen hätte, ich würde solchen Trotteln das Handy wegnehmen lassen und es für sagenwirmal zwei Wochen konfiszieren. Im Wiederholungsfall länger. Wer öfter unangenehm auffällt müßte eine Schulung besuchen, die dann am Wochenende oder nach der Arbeit (soweit vorhanden ...) stattfinden müßte.


Wie sollen denn die jungen Leute das verantwortungsvolle Umgehen mit diesem Gerät lernen wenn die Erwachsenen es ihnen genau so vormachen wie dieser wirklich nicht mehr junge Chaot?




Samstag, 10. September 2016

Wie weit kann man als Jugendlicher inzwischen gehen?

Heute vormittag bin ich aus dem Urlaub zurückgekommen, saß nach einer endlosen, durch eine nervige 'Schienenersatzverkehr'-Busfahrt unterbrochenen, Bahnreise in der Münchner U-Bahn und wollte einfach nur heim, habe mich daher sehr gefreut, daß gleich eine Bahn gekommen ist.

Die Freude währte allerdings nur kurz. Mit mir stiegen zwei junge Mädchen ein, die eine war bereits an ihrem Äußeren ganz klar als Asi-Schlampe zu erkennen. Strähniges langes Haar, Käppi und dümmliche Hackfresse.
Und genau diese Person hatte ein Handy in der Hand das laute Rap-Musik abspielte. Ihre Begleitung sah eigentlich nicht asozial aus, trank jedoch eine Dose Red-Bull, wovon man auch nicht gescheiter wird, und kicherte ständig mit der Käppi-Tante umeinander.

Es war klar erkennbar, daß die beiden genau wußten, daß es nicht in Ordnung ist, was sie tun. Ich saß direkt hinter denen und hörte deutlich, wie eine zur anderen sagte: 'Jetzt diskutiern sie schon!' woraufhin die Käppi-Tante sich umsah, sich auch zu mir umdrehte, und mich provokant ansah. Ausgerechnet mich, oder?

Ich feige Sau hab genausowenig was gesagt wie all die anderen Umsitzenden.

Auch nicht, als die Käppi-Schlampe sich ein weiteres Mal umdrehte und mir genau in die Augen sah, die Message darin war klar: Sag was und es gibt Zoff!!

Wie weit ist es in Deutschland schon gekommen, wenn sich zwei Minderjährige dermaßen rücksichtlos benehmen können und sich keiner mehr traut, den Mund aufzumachen?

Ich kann mich noch sehr gut erinnern, wie ich mit zwei Bekannten einmal in Augsburg unterwegs war, wir fuhren an den Bergheimer Baggersee und hatten ein Radio dabei. An der Bushaltestelle beim Schwaiger in Göggingen, die es nun nicht mehr gibt, saßen wir auf den Stufen und hörten in moderater (!) Lautstärke das Lied 'You Do Right' von Can. Ein wunderschönes Lied, kein Hardrock und auch kein Deppenrap, den es ja damals auch noch nicht gab.

Es dauerte keine fünf Minuten bis wir harsch angefahren wurden, gefälligst die Musik auszuschalten.
So war das damals.
Und da wäre es uns auch nie eingefallen, pampig zu werden oder gar ein Messer zu zücken, wie es die heutige Jugend ja gerne einmal tut.

Oder vor einigen Jahren, als ich mit Gusti im ICE gefahren bin, ich wußte damals noch nicht, daß es so etwas wie Ruhezonen gibt weil das ganz neu war, wir saßen also da und unterhielten uns und lachten auch dabei. Sofort wurden wir von einem mitfahrenden Holländer auf die kleinen Aufkleber hingewiesen und mit einem mahnenden 'Pschschscht' bedacht.

Heutzutage jedoch kann offenbar jeder tun und lassen was er mag, und wenn sich jemand beschwert dann kriegt er eins in die Fresse, und alle anderen sitzen stumm drum herum und tun so, als würden sie nichts mitbekommen.

Es ist eh schade, wenn man vieles, was eigentlich selbstverständlich wäre (z. B. rücksichtsvolles Verhalten im öffentlichen Raum), durch Verbote regeln muß, aber was nutzen diese Verbote, wenn deren Beachtung nicht eingefordert werden kann?

Muß ich mich als zahlender Fahrgast wirklich von jedem dahergelaufenen Rowdy von meinem Platz vertreiben lassen, nur weil mir dessen Musikgeschmack nicht paßt? Muß ich vor jedem asozialen Arschloch kuschen nur weil der/die stärker ist und ich halt nun mal kein Schlägertyp bin?
Feine Zeiten, auf die wir hier hinsteuern.



Sonntag, 4. September 2016

Mein Leben ohne Handy Teil 4 - oder der Nyfz

Wenn man früher mit dem Zug fahren wollte, dann hat der Herr Vater zuvor das Kursbuch hervorgeholt, hat in dem gewaltigen Werk eine Weile recht wichtig umeinandergeblättert im sicheren Wissen, daß sich außer ihm niemand damit auskennt - und nachdem die Verbindung bekanntgegeben worden war, ist man am Reisetag zum Bahnhof gepilgert und hat sich dort eine Fahrkarte gekauft. Am Schalter. Dort saß der Herr Eckert und hat mit dem Vater oft lange Fachgespräche geführt wie man die Strecke vielleicht doch etwas kostengünstiger gestalten könnte, indem man beispielsweise nicht am Samstag fährt und Sonntag ging auch nur wenn es regnet oder im Namen des Tagesheiligen mindestens zwei 'z' vorkommen.

Herr Eckert konnte die ganze Arbeit bald nicht mehr alleine schaffen, und er bekam einen jungen Mann zugeteilt den meine Brüder und ich frech den 'Tomatenheini' nannten weil er rote Haare, rote Augenbrauen und - spätestens wenn wir drei auftauchten - auch ein rotes Gesicht hatte.

Bald darauf wurde der Bahnhof zu einem Haltepunkt degradiert, der Tomatenheini wurde versetzt, und Herr Eckert verkaufte nun keine Fahrkarten mehr sondern nur mehr Sprudel, ansonsten war er hauptsächlich dafür zuständig, den Schranken für die Fahrgäste aufzumachen wenn der Zug nach Augsburg einfuhr, denn vorher durfte keiner das Gleis Richtung Bobingen betreten.

Mitte der 90-er Jahre dann, im Mai 95, wurde ein Tunnel gebaut, durch den die Fahrgäste gefahrlos auf Gleis zwei gelangen konnten, der Fahrkartenautomat saß jetzt am Eingang zum Tunnel und war nächtlicher Zeuge wie die Dorfjugend die Tunnelwände mit häßlichem Gekraxel beschmierten oder gar das Haltestellenhäuschen demolierten. Die letzten Bewohner des ehemaligen Bahnhofsgebäudes zogen aus, das Haus ist seither dem Verfall preisgegeben, Herr Eckert wurde noch ab und an auf dem Fahrrad gesehen, alt geworden, dünn und krank sah er aus, den Sprudel kauften sich die Leute mittlerweile im neu erbauten Supermarkt.

So geht das dahin, anfangs noch die gewaltigen schwarzen funkensprühenden Lokomotiven die wir als Kinder noch am Schranken stehend vorbeifahren sahen und die so langsam fuhren, daß man den Fahrgästen zuwinken konnte - und diese winkten zurück. Später dann die Eilzüge in denen jeder bei geschlossenem Fenster saß, da wurde nicht mehr gewinkt. Nun gar die ICE, da sieht man nur mehr einen weißen Streifen vorüberzischen, der Schaffner heißt Zugbegleiter und hat kein Kursbuch mehr dabei sondern ein kleines elektronisches Kästchen in dem alles drinsteht was der verehrte Fahrgast wohl wissen wollen könnte.

An alles habe ich mich gewöhnt, kaufe meine Fahrkarten mit Behagen online, mich mit Schaudern an die langen Schlangen am Augsburger Hauptbahnhof erinnernd, und genieße es, mir meine eigenen Routen zusammenstellen zu können wie es mir taugt und nicht wie der Herr hinter dem Schalter meint.

Auch mit den meisten Fahrkartenautomaten habe ich mich vertraut gemacht, sogar mit dem hier in Seefeld - dieser Automat könnte mit Leichtigkeit jeden internationalen Fluchwettbewerb gewinnen, denn was er sich tagtäglich in sämtlichen Sprachen anhören darf, davon können andere Automaten nur träumen.

Gestern nun, nach langer Wanderung müde geworden, erklomm ich die letzten Meter zum Haltepunkt Leithen, nachdem mir mein Fahrplanbüchelein versichert hatte, daß um 13:05 ein Zug von dort Richtung Seefeld führe. Fein, dachte ich, mußt nicht noch eine Stunde auf den ollen Bus warten.

Nun noch rasch eine Fahrkarte gekauft und ... äh ... hallo? Kein Automat? Ja das gibt's doch nicht, wie soll ich denn ohne Automat eine Fahrkarte kaufen???
Aufklärung bot ein ca. Din-a-4-großes Schreiben, außen am Haltestellenhäuschen festgepickt: Sie können sich Ihre Fahrkarten beispielsweise mittels QR-Code kaufen.

Aha. Ja, das ist was mit Handy, das hält man dann auf dieses wirre Quadrat und hat dann eine Fahrkarte. Schön. Geht aber nur mit Handy. Ohne Handy steht man nach wie vor ohne Fahrkarte da.

Ja, so verspricht der Aushang weiter, man könne sich die Fahrkarten auch im Internet kaufen unter www-öbb und so weiter. Hm. Ja, schön, aber Internet hatte ich halt auch grad keins dabei.

Der Aushang war aber noch nicht fertig, ganz unten pries er vollmundig die Vorzüge des NFC. Des WHAT??? Ein Nyfz? Was ist DAS denn nun wieder Neumodisches?

Ich brach in Gelächter aus und wandte mich wieder den Gleisen zu. Da schau Fredi, sagte ich, da kommt jetzt gleich der Zug, schau mer mal ob er hält. Der sieht das g'wiß gleich, daß wir keinen Nyfz haben und dann laßt er uns stehen, dann können wir blöd schaun!

Der Zug kam, hielt, und wir hatten großes Glück indem daß es sich um einen richtigen Zug handelte, also einen mit Fahrer UND Zugbegleiter, den man um eine Fahrkarte angehen kann. Was der junge Mann auch gerne und prompt erledigte. Ich hab ihn dann gefragt wie das ist wenn jetzt kein richtiger Zug kommt sondern eine dieser S-Bahnen die zwischen Innsbruck und Scharnitz verkehren und man hat keinen Nyfz? Er wußte dann auch erst einmal nicht was ein Nyfz ist, und zeigte sich verwundert ob der Tatsache, daß in den S-Bahnen kein Zugbegleiter mitfährt. 

Gut, er war Deutscher, aber selbst dort ist es mittlerweile durchaus üblich, daß man auf vielen Strecken keine Zugbegleiter mehr mitführt, an der Türe steht dann immer groß dran: Einstieg nur mit gültigem Fahrausweis.
Den man sich aber zuvor an einem Automaten besorgen kann!
Was dort in Leithen jedoch nicht der Fall ist!
Hier braucht man einen Nyfz oder zumindest einen Butler, der einem den Laptop mit Drucker nachträgt damit man sich noch rasch im Internet eine Fahrkarte ausdrucken kann ...

Was ist das jetzt wieder für eine Aktion? Brauchen die ÖBB so dringend Geld, daß sie die Leute mit miesen Tricks zum Schwarzfahren verleiten um sie hinterher fies grinsend abkassieren zu können?

Hat man sich gedacht: Och, Leithen, da sind wir doch jahrelang eh dran vorbeigefahren, da denkt bei uns doch kein Mensch mehr dran, daß da nun doch wieder ein Zug halten könnte, die Schüler haben ihre Zeitkarten - und wenn hin und wieder einmal so ein Tourist vorbeistolpert, der hat dann auch ein Handy und kann sich mit dem Nyfz eine Karte kaufen. Also weg mit dem Automaten, der war eh mehr kaputt als daß er was gebracht hat.

Oder handelt es sich vielmehr um eine Verschwörung der Postbusfahrer, die um ihre Arbeitsplätze fürchten seit nur mehr wenige Menschen noch mit den Bussen fahren weil jeder Depp ein eigenes Stinkmobil hat und die somit zumindest die Bahn als Konkurrenten ausschalten wollten? 'Hah weischt', werden sie gesagt haben auf der letzten Konferenz, 'dia oldn Leid haun ka Handy nit, do kennan's nit mitfoan mid an Zuag, do miassns wida owekräuln zu uns dos ma lei wenigschtans oan oda zwoa Foargescht hon.'

Oder die unten vom Hirschen waren beleidigt weil sich kaum jemand in ihren beschissenen Gastgarten neben der Straße hineinhocken will, weswegen sie eh schon immer unfreundlicher und garstiger zu den Gästen geworden sind - '... aber wenn sie auf den Bus warten müssen, die handylosen Loser, hoho, dann MÜSSEN sie bei uns einkehren, weil es in Leithen sonst nix gibt *fiesgrins*'.

Wie auch immer es gewesen sein mag, ich werde mir wohl spontane Zugfahrten ab jetzt aufzeichnen können. Zug gibt's nur noch mit vorherigem Fahrkartenkauf im Internet - ansonsten muß man tapfer zu Fuß weiterpilgern, oder auf den Postbus warten der alle zwei Stunden mal durchkommt. Zumindest solange, bis man dort auch einen Nyfz braucht um mitfahren zu dürfen ...















Samstag, 13. August 2016

Mein Leben ohne Handy Teil 3

Nun habe ich gezwungenermaßen dieses geschissene Chip-Tan-Dingens gekauft, es ist meiner Meinung nach eh eine Unverschämtheit, daß man nicht nur seine Bankgeschäfte selber erledigen muß, sondern nun auch noch dafür teure Geräte kaufen muß.

Ich hab die Gebrauchsanweisung durchgelesen und nach längerem Fluchen bin ich auch soweit gediehen, daß ich verstanden habe, daß man das Verfahren erst einmal auf der Seite der Bank aktivieren muß, und nach längerem Ausprobieren (aha, man kann das Feld nicht nur breiter machen, man MUSS das Feld breiter machen, sonst geht nämlich garnix ...) hab ich gedacht heureka, ich hab's geschafft!

Ja Scheisndreck.

Technischer Fehler, probieren Sie es später noch einmal.

Also später noch einmal probiert ... wieder Technischer Fehler, probieren Sie es später noch einmal.

JA WAS GLAUBEN DIE DENN WAS ICH DEN GANZEN TAG MACH??? VOR DEM RECHNER HOCKEN UND MIT DEM DINGSDA RUMFUMMELN?

Hatte auch schon ein Mail an die Bank geschrieben, die haben mir wieder was von einer App erzählt.

ICH WILL KEINE APP, ICH WILL EINFACH GELD VON MEINEM GIROKONTO AUF DAS SPARKONTO ÜBERWEISEN UND DIE LASSEN MICH NICHT.

WARUM NICHT? WEIL SIE SONST 0.1 PROZENT ZINSEN ZAHLEN MÜSSTEN ODER WAS???

Und da wundern sich die Leute, wenn einer nach dem anderen durchdreht und Amok läuft.
Mich wundert das schon lange nicht mehr.

Freitag, 15. Juli 2016

Und jeden Tag ein bißchen böser

Dies ist der Titel eines Buches von Ute Erhardt. 'Jeden Tag ein bißchen böser'. Neulich war ich ja mit meiner lieben Freundin Ulrike in Salzburg im Carla in Lehen und wir haben uns gegenseitig Bücher empfohlen.
Dieses Buch wurde mir von Ulli empfohlen und ich habe auch brav angefangen, drin zu lesen.
Aber halt nicht lange.

Im Prinzip ist es ja kein Fehler, die Frauen zu mehr Selbstbewußtsein aufzufordern, manche haben davon wirklich zuwenig und lassen sich von anderen auf der Nase rumtanzen daß es nicht mehr schön ist, nur weil sie von klein auf eingeimpft bekommen haben, daß man als Frau Zurückhaltung zu üben hat und sich bescheiden muß. Wichtig sind die anderen.
Jaha, eh.

Andererseits haben nicht wenige Frauen bereits mehr als genug Unverschämtheit in den Knochen, da muß man sie nicht auch noch bestärken. Vor allem die Kinder heutzutage werden viel zu oft praktisch garnicht mehr erzogen, das Wort Bescheidenheit oder Anstand kennen die wenn überhaupt dann nur mehr aus dem Wörterbuch. Wenn sie da mal reinschauen.

Von daher geht mir echt der Hut hoch wenn ich so einen hirnverbrannten Schwachfug lesen muß wie er hier beispielsweise auf Seite 14 verbreitet wird.
Das Kapitel heißt 'Bitten oder Fordern?'. Und es geht um Erziehung. Das Wort 'Bitte' wird als duckmäuserisch bezeichnet. Wenn ein Kind fordert, trinken zu wollen, und nicht bitte sagt, kriegt es nichts und das wär falsch. Das Kind, so FORDERT die Frau Autorin, sollte nicht angehalten werden, duckmäuserisch bitten zu müssen, es solle lautstark fordern dürfen.
Stolz erzählt uns Frau Erhardt, daß IHRE Tochter auf die Frage nach dem Zauberwort nicht etwa 'Bitte' sagt sondern 'Sofort!!!'.
Tolle Erziehung.

Also meine Oma hat immer gesagt: 'Mit dem Hut in der Hand kommt man durch das ganze Land'. Und damit hatte sie recht. 'Bitte' zu sagen wenn man etwas möchte ist keineswegs ein Zeichen von kriecherischer Unterwürfigkeit, sondern das hat was mit Höflichkeit zu tun. Freundlichkeit im Umgang miteinander. Anstand. Die Würde des anderen achten. Gute Sitten und so. Davon schon einmal was gehört, Frau Erhardt?

Wollen Sie allen Ernstes stolz darauf sein, einen weiteren dieser unverschämten kleinen Kackbratzen aufzuziehen, die in der U-Bahn umeinanderlärmen weil sie grad Bock drauf haben, die mit den dreckigen Schuhen auf den Sitzen umeinandertrampeln weil ihnen das grad Spaß macht, und die sich laut schreiend auf den Boden werfen wenn man mit ihnen aussteigen will weil sie jetzt aber lieber weiterfahren wollen und zwar SOFORT? Viel Spaß dann noch, mit den Früchten Ihrer Erziehung!

Das nächste Ärgernis gleich auf Seite 34. Es geht um das Erkennen und Auflösen von Blockaden. So weit so gut, es mag durchaus so sein, daß die Frau die hier ihren Garten pflegt dadurch vor den wirklichen Problemen in ihrem Leben flüchtet, aber warum soll es grundsätzlich falsch sein, einen Töpferkurs zu besuchen? Was hat DAS bitte mit Ausblendung von Blockaden zu tun? Wenn jemand schon lange gerne töpfern wollte und sich nun die Zeit dafür nimmt, dann ist das doch etwas Wunderbares.

Das Beste jedoch kommt gleich danach: Da behauptet die Frau Autorin doch glatt, lieber als die tonknetend sich selber finden wollenden Damen wäre ihr eine gewisse Paula, die nach zehn Ehejahren mit ihrer elfjährigen (!) Tochter nach England zurückgeht und sich dort einen Toyboy hält. Der hat nix, also muß sie ihn ausführen, macht sie aber gerne weil sie ihn liebt.
'Sie ließ ihn sogar ihr altes Auto verkaufen damit er sie zu einem Urlaub einladen konnte'.

Ich fasse es nicht. Sag mal, Frau Erhardt, merkst du überhaupt was du da für einen Stiefel zusammenschreibst? Auf der einen Seite soll frau sich durchsetzen, soll sich nehmen was sie möchte ohne lange Rücksichten auf andere - aber auf der anderen Seite wär es ok einen Mann auszuhalten, der nichts auf die Reihe kriegt? Nur damit sie was fürs Bett hat? Und damit nicht genug, dann muß sie auch noch Rücksicht auf seinen Stolz nehmen und ihn ihr Auto verkaufen lassen damit er das Gefühl hat, sie in den Urlaub eingeladen zu haben? Mit dem Geld, das er für IHR Auto bekommen hat?

Ja sorry aber wenn der SO blöd ist, daß ihn das besänftigt in seinem rasenden Zorn darüber, sich von einer Frau aushalten lassen zu müssen ... also Kinder bitte, das ist doch höherer Schwachsinn.

Meine Meinung: Wenn eine Frau dafür zahlen soll, daß ein Kerl sich mit ihr abgibt, dann ist das keine Gleichberechtigung sondern eine noch schlimmere Unterwerfung als sie früher von uns Frauen gefordert wurde.

Früher hat man ihm die Hausschuhe und die Pfeife bereitgelegt, das Essen gekocht und ihm das Haus sauber gehalten, aber dafür hat er auch das Geld heimgebracht und sich gekümmert. Heute sollen wir das auch noch selber machen. Ja dann brauchen wir aber auch keinen Mann. Und schon garkeinen, den man dann auch noch durchfüttern muß.

Sorry Ulli, aber den Scheiß kann ich echt nicht weiterlesen, sonst brauch ich in meinem Alter schon Blutdruckpillen, das ist nicht gesund.






Insert Words

Gestern in der U-Bahn hab ich noch gelacht als ich am Monitor die Meldung aufscheinen sah, daß eine alte Dame in Nürnberg die Aufforderung des Künstlers Arthur Köpcke über einem seiner Bilder, nämlich to 'insert words', tatsächlich befolgte und das Bild, das den Ausschnitt eines Kreuzworträtsels zeigt, auszufüllen begann.

Cool, dachte ich mir, das ist interaktive Kunst.

Die im Museum sehen das leider anders. Haben die doch tatsächlich diese uralte Frau angezeigt. Aus versicherungstechnischen Gründen, hieß es.
Nun wird gegen diese arme alte Frau ermittelt wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung.

Hat das wirklich sein müssen?

Ich mein, der Künstler ist tot, dem ist das wurscht, also was soll der Unfug? Wen interessiert denn jetzt noch, wie das Bild aussieht? Man hätte ja einfach so über den Vorfall in der Zeitung berichten können und das Bild so lassen wie es war, dann wäre es eine prima Werbung gewesen für das Museum, und es wären bestimmt jede Menge Leute gekommen um mal zu gucken, was die alte Frau da gemacht hat.

Vielleicht hätte man noch mehr angefangene Kreuzworträtsel außenrumhängen können, gar ein eigenes Kreuzworträtselzimmer eröffnen, wo sich jeder austoben kann wie er meint. Mit Fachmannstreffen wo jeder seine angefangenen Kreuzworträtsel aus der Times mitbringen kann, die er nie zuende gekriegt hat.

Es gibt so viele Möglichkeiten, wie man mit der Situation hätte umgehen können. Der Besitzer des Bildes, höre ich, fand das Ganze auch garnicht so schlimm. Naja, vielleicht wollte er auch nur nicht, daß jeder mitkriegt, daß er achzigtausend Euro für den Blödsinn bezahlt hat.


Samstag, 23. April 2016

Jetzt langts ma aber - oder mein Leben ohne Handy Teil 2

Ich reg mich grad wieder mal tierisch auf.

Thema Handys. Wie jeder weiß der mich kennt, bin ich TOTAL gegen diese Dinger und wehre mich mit Händen und Füßen dagegen, mir eins kaufen zu müssen, was aber immer schwieriger wird.

Als nächstes wird auch die Sparda Bank das Versenden von TAN-Nummern einstellen und man kann nur noch mit einem g'schissenen Handy Online-Banking machen.

Wie ich das löse weiß ich auch noch nicht, das wird sich zeigen. Irgendwie.

Es wird immer enger, man wird von immer mehr Teilhabe am öffentlichen Leben ausgeschlossen. Beispiel: Die Vergabe von Fahrrädern des MVV. Wer in Gegenden wohnt, wo abends nix mehr oder nur mehr selten was fahrt, der kann sich, SOFERN ER EIN HANDY HAT, ein Radl aus dem Ständer nehmen, das mit dem Dreckshandy irgendwie registrieren, und dann lustig drauflosradeln. Wenn er es nicht mehr braucht stellt er es ab, idealerweise an einem offiziellen Platz wo die anderen Räder auch stehen, es geht aber auch so, daß man es einfach IRGENDWOHIN stellt, und das rechnet das Handy dann ab.
Wer kein Handy hat, kann dabei nicht mitmachen.

Gut, ich kann eh nicht Fahrradfahren, von daher ist das nicht so schlimm.

Noch kann ich auch ohne Wander-App wandern. Wußte nicht einmal, daß es so etwas gibt. Hat mir meine Kollegin erzählt und ich hab mich schiefgelacht. Mehrmals. Aber das Lachen bleibt einem dann auch bald einmal im Halse stecken.

In Augsburg, so lese ich, haben sie nun probeweise sogenannte Bodenampeln eingeführt. Für junge Leute, die es nicht mehr fertigbringen, zu schauen wo sie hingehen. Statt daß man ihnen ein paar Ohrfeigen gibt und ihnen das Handy abnimmt, montiert man ihnen BODENAMPELN hin damit ihnen nur ja nix passiert während sie ihre ach so wichtigen SMS schreiben.
Ja gehts eigentlich noch???

Und was mich jetzt grad so RICHTIG sauer macht ist, daß im arte grad eine Sendung lief, in der auf die skandalösen Arbeitsbedingungen aufmerksam gemacht wurde, denen die Arbeiter in den Handyfabriken unterworfen sind.
Ja lustig.
Jetzt sind die Verbraucher schuld oder was?
Auf der einen Seite wird man praktisch GEZWUNGEN sich so ein Scheißteil zu kaufen wenn man das moderne Leben (und wer von uns kann es sich schon aussuchen, hm?) auch nur halbwegs noch meistern möchte, aber gleichzeitig wird man als bösartiger Ausbeuter hingestellt der schuld ist, wenn es den Arbeitern dort schlecht geht.
JA WER IST DENN SCHULD???
WER ist denn das Arschloch, das das alles steuert, hm?
Ja unsereiner sicher ned.
Kreizkruzinesn bin ich grantig!

Eigentlich wollte ich ja einen wohldurchdachten und schön strukturierten Artikel schreiben, aber ich bin JETZT stinkig und das MUSSTE RAUS!!!
Was nutzt es denn, wenn wir immer länger leben, wenn man dazu an ein giftiges Viereck gekettet wird das uns und andere nur kaputtmacht???





Donnerstag, 14. April 2016

Na endlich sagt einmal wer was!

Grad habe ich, zwar in der HEUTE Zeitung aber immerhin, einen Artikel gefunden über das neue Buch von Martina Leibovici-Mühlberger.

Kuschelpädagogik schuld an Tyrannenkindern

Daß das Buch innerhalb von vier Tagen ausverkauft war, spricht ja wohl Bände, oder? ENDLICH sagt einmal wer, was Sache ist.

Wenn meinereiner sich über die Blödkinder aufregt, dann ernte ich böse Blicke, Unverständnis, gar Verachtung und Aggression seitens der Eltern.

Ja, und nun kommt eine 'Expertin' daher und schreibt es ihnen einmal auf, den depperten Eltern, die mit der Erziehung ihrer Kinder total überfordert sind und immer meinen, der/die/das Kleine hat stets recht und darf alles und wehe jemand sagt was anderes.

Allerdings fürchte ich mal, daß nicht die Eltern die Bücher gekauft haben sondern Leute wie ich, die ebenfalls mehr als genug haben von dem ständigen Geschrei und Geplärre egal wohin man geht.

Naja, die nächste Auflage kommt bestimmt, und vielleicht sind dann auch noch ein paar Exemplare für die Eltern übrig!

Samstag, 20. Februar 2016

Es kommt halt immer drauf an

Gestern bin ich in Schwabing hinter der Münchner Freiheit am Rewe vorbeigelaufen, da saß ein Sandler in der Kälte, und begrüßte mich mit 'Hallo Chef, mumble mumble ...' Ich so: 'Was haben Sie gesagt?'
Er so: 'Ah sorry, Madame ... '
Hat er mich doch glatt für einen Kerl gehalten!

Das hat mich so gefreut, daß ich seiner Bitte, ihm ein Bier mitzubringen, gleich doppelt entsprochen habe.

Dabei hab ich mich gefragt: Warum mach ich das jetzt gerne, warum tut mir der leid und ich möchte ihm gerne was Gutes tun, aber die blöde Frau vor zwei Wochen in Salzburg, die mich gebeten hatte, ihr ein Waschmittel aus dem Spar mitzubringen, die hab ich gleich angefahren, daß das so nicht geht und war erbost von wegen Unverschämtheit und so.

Wahrscheinlich weil die so frech war, mich gleich geduzt hat, und vor allem weil sie einen auf vertraulich gemacht hat, also erst die Straßenzeitung verkauft, dann ein Gespräch angeknüpft und dann aus heiterem Himmel ein Waschmittel verlangt. Da fühlt man sich überfahren und verarscht.

Dagegen der Sandler, der hat mir ja auch einen Euro mitgeben wollen, also er hat nicht gebettelt, sondern nur gefragt ob ich ihm was mit rausbring, er wollte halt seine Sachen nicht alleine lassen. Vielleicht hatte er auch Hausverbot, wer weiß es schon.
Da denkt man sich natürlich: Was werd ich dem armen Kerl seinen letzten Euro nehmen, natürlich bring ich ihm ein Bier mit, und weil er mich für einen Kerl gehalten hat gleich zwei!

Vielleicht war es auch einfach nur ein schwacher Versuch, wenigstens ein bissl was von dem gutzumachen, was ich an Gusti nicht mehr gutmachen kann ...


Wieder mal reingefallen ...

Gestern hab ich Depp mir doch glatt eine Zeitung gekauft. Die Schlagzeile lockte: Weg mit dem Ballast, erfolgreich entrümpeln!

Und weil ich doch grad verstärkt am Aufräumen bin, hab ich mir, naiv wie ich nun mal bin, Tips erhofft, wie man seine für überflüssig erachteten Besitztümer rasch und möglichst ohne Kosten los wird.

Ja Pfeifendeckel.

Die Investition hätte ich mir sparen können.

Es handelte sich lediglich um 10 Ratschläge einer Dame die zwar in München geboren wurde, aber mittlerweile in London lebt, also von den hiesigen Verhältnissen keine Ahnung (mehr) hat.

Diese Ratschläge waren daher auch sehr allgemein gehalten, z. B. man soll klein anfangen, man soll GLEICH anfangen etc. pp. - also mehr so eine Art Motivationstrip für Leute, die bereits Probleme damit haben, überhaupt ANZUFANGEN mit dem Rausräumen. Von wegen kein Bock und des brauch ich doch noch alles und mein Mann hilft mir nicht und so weiter.

Sehr witzig.

Wo ich nun mit meinem Fernseher hinsoll, den ich alleine nicht tragen kann, den aber auch niemand haben möchte obwohl ich bereits mehrfach versucht habe, ihn zu verschenken (er hat halt keinen Flachbildschirm), bleibt weiterhin ein Rätsel.




Dienstag, 16. Februar 2016

Schichtweise

Sonntag in der Früh hab ich ein bissl Ö1 gehört weil da meist schöne Musik gespielt wird, aber es wird halt auch viel geredet, sehr gerne gibt man sich nachdenklich.

Was an sich ja kein Fehler ist. Aber was mich dabei so anzipft ist wenn die Oberg'scheiten einen auf furchtbar betroffen machen, sich mit allen anderen Menschen gemein machen und proklamieren: WIR verschwenden soviel, WIR müssen uns überlegen, auf was wir alles verzichten können ... JA BLA BLA BLA!

Was die Tante total NICHT am Schirm hatte ist, daß es für SIE und ihre gut verdienenden Kollegen durchaus in Ordnung sein kann, jetzt in der Fastenzeit mal nicht mit dem Auto zu fahren, mal nicht jeden Tag Hunderte von Euro für depperte Klamotten auszugeben etc. pp. aber daß sie das nicht von ALLEN als allgemeine Pflicht zu verlangen hat. 

Die meisten Leut sind nun einmal keine Intellektuellen, das sind ganz normale Menschen, die von klein auf in diese Mühle gezwängt werden, die machen oft mehr schlecht als recht die Schule fertig, dann heiraten sie, kriegen Kinder, bauen ein Haus, haben Schulden - und das sind noch die, denen es 'eh gut' geht. Die haben schon einmal überhaupt keine ZEIT sich Gedanken zu machen über Verzicht, wenn sie kaum die Raten für die Hypothek zammkriegen.

Andere wieder haben entweder einen beschissenen oder garkeinen Job, das sind die, die permanent das Gefühl haben, den Kürzeren zu ziehen, die Trotteln zu sein, das Leben an sich und dessen Freuden im Besonderen vorenthalten zu bekommen.

Und denen wollen die Oberg'scheiten dann mit Verzicht daherkommen?

Na seavas. 

Man kann das Volk nicht permanent gängeln, ihnen stündlich unter dem Deckmantel der Informationspflicht Angst einjagen um sie nur ja bei der Stange zu halten, damit sie sich mit den paar Talern zufriedengeben die sie für die tägliche Maloche bekommen, sie als Dank für ihren unermüdlichen Einsatz mit billigem Pseudofraß abspeisen bis sie und ihre Kinder dick, krank und mit den Nerven am Ende sind und außer Fernsehen und Pizza keine Freude mehr am Leben haben weil ihnen die nie jemand beigebracht hat - und ihnen dann mit VERZICHT kommen.

Da ist dann doch echt alles zu spät.

Wie sagte Ford Prefect so schön: Drink up, the world is going to end ... 

Wenn die Menschen IRGENDWANN einmal lernen können und dürfen, wie sie sich gegenseitig Freude bereiten können, so daß sie sich Stück für Stück wieder richtige Gefühle erlauben, dann müssen sie nicht mehr konsumieren wie die Blöden und auf der Erde umeinandertrampeln bis alles kaputt ist, und dann kommt das mit dem Verzicht ganz von alleine.

Aber huhu, Hochverrat. Da würde die Heilige Wirtschaft nie mitspielen.


Also, liebe Oberg'scheite, wenn ihr was verändern wollt dann hört auf, anderen etwas vorzupredigen was ihr selber noch nicht einmal fertigbringt. Die Lösung ist nicht, von den Leuten zu verlangen, auf dieses und jenes zu verzichten, die Lösung ist vielmehr, dafür zu sorgen, daß die Leute wieder lernen dürfen, auf sich und ihre Seele zu hören, ihre wahren Bedürfnisse zu erkennen. Und diese befriedigt zu bekommen. Nur wer zufrieden ist, ist bereit, sich hier und da auch einmal einschränken zu wollen und mit anderen zu teilen.