Sonntag, 31. Januar 2016

Eine Waffe ist eine Waffe ist eine Waffe

Gerade lese ich, wie die scheinheilige Öffentlichkeit sich auf die Frau Petry einschießt, please forgive the pun, weil sie mutig genug war zu sagen, daß man an der Grenze angesichts der Menschen, die dort mit Gewalt einreisen wollen ohne sich zuvor ordentlich behördlicherseits registrieren zu lassen, im Anlaßfall auch einmal mit der Puffn würde drohen müssen.

Oh, welch ein Aufschrei.

Geisteskrank sei sie, meint der Herr Dombrowski, und fährt fort: 'Wer als Deutscher mit der Kenntnis um 2000 erschossene Flüchtlinge an der innerdeutschen Grenze fordert, auf Flüchtlinge zu schießen, der kann geistig nicht normal sein'. 


Herr Jan Korte geht noch weiter:'Die Aussagen sind inhuman, verroht und antidemokratisch, und sie legen den Schluss nahe, dass sich Frauke Petry in Nordkorea sicherlich sehr wohl fühlen würde.'

Der Vergleich mit der ehemaligen DDR muß mehrmals herhalten: 'Der letzte deutsche Politiker der auf Flüchtlinge schießen ließ war Erich Honneker' erinnert uns Herr Thomas Oppermann.

Toller Vergleich.

Der Herr Honneker hat auf die EIGENEN Leute schießen lassen, die HINAUS wollten, weil sie der Diktatur bei ihm drinnen entfliehen wollten. Hier jedoch geht es um Leute, die unerlaubt eine Grenze in ein Land HINEIN überschreiten wollen, wobei von Schreiten, was ja eine gemessene Gangart impliziert, keineswegs die Rede sein kann.

Hier geht es darum, daß sich Ausländer willentlich und wissentlich der Kontrolle durch die Behörden entziehen wollen, indem daß sie sich weigern, für die Aufnahmeformalitäten zur Verfügung zu stehen. Und das geht nicht.

Unerlaubte Einreise ist unter gewissen Voraussetzungen eine Straftat, und auf flüchtige Straftäter wird in Deutschland geschossen, das ist vorgekommen, das wird auch wieder vorkommen, da sind sich die Politiker im allgemeinen auch einig, daß das durchaus ein Mittel der Wahl sein kann, wenn eine Gefahr für die Öffentlichkeit besteht.

Da gibt es keinen Aufschrei, das muß man machen, der kann doch nicht einfach davonlaufen und sich der Justiz entziehen! Aber völlig fremde Menschen, die einfach mal so über die Grenzen rennen wollen ohne vorher ihren Ausweis zeigen zu wollen, die läßt man selbstverständlich durch, das ist in Ordnung, das sind doch FLÜCHTLINGE - und wenn dann hinterher was passiert, dann schaun wir halt alle dementsprechend betroffen und sagen: Das konnten wir doch vorher nicht wissen.

Nein, eh nicht.
Nachsicht ist immer besser als Vorsicht.
Oder? Oder was? Sagt wer, eigentlich???

Und wenn einmal, wie jetzt geschehen, jemand aufsteht und sagt: Also ich finde schon, daß man die Leute nicht einfach durchrennen lassen sollte, da muß besser kontrolliert werden und im Notfall eben auch einmal von der Schußwaffe Gebrauch gemacht werden! - da gibt es einen Aufschrei, als ob sich das nicht der eine oder andere selber schon einmal gedacht hätte. Heimlich, im stillen Kämmerlein.Aber laut sagen! Um Himmels Willen! Die Frau muß doch wirklich geisteskrank sein!!!


Jetzt ist es allerdings so, daß ich von Politik keine Ahnung habe, und von dieser Person bisher noch nie etwas gehört hatte. Gerade lese ich nämlich, daß sie weiters fordert, jede Frau solle mindestens drei Kinder bekommen! Gut, offenbar ist sie wirklich geisteskrank ...






Und wieder bleib ich stumm ... warum???

Geht euch das auch so? Ihr werdet von jemandem total ungerechtfertigt dumm angeredet, aber anstatt demjenigen gleich einmal Kontra zu geben, sagt ihr entweder garnichts, oder ihr fangt gar noch an, euch zu rechtfertigen?

Passiert mir in letzter Zeit ständig.


Ob das die Putzfrau ist, die mir auf meine Bitte, beispielsweise auch dieses Regal einmal zu entstauben, antwortet, daß das ja ewig dauern würde (ein Regal???) und ich sollte mir doch mal überlegen, was von den Sachen die da alle stehen, ich überhaupt noch brauche.

Famous last words.
Ab nun putze ich wieder selber.
Aber in dem Moment stand ich gemaßregelt vor ihr und meinte nur schwach, daß ich es aber vorsprochen hätte, daß keiner mehr weggegeben wird.
Sie so: Wem versprochen?
Ich: Den Stofftieren!
Den Blick, den sie mir daraufhin zugeworfen hat, wage ich hier nicht zu beschreiben ...

Ob das die Frau mit den zwei Hunden ist, die vor der sich öffnenden Türe der S-Bahn steht und mich, als ich aussteigen will, ungehalten anherrscht: Jetzt lassens uns doch amal hinein, da!!!


Ob das die Zahnärztin ist, die erst sagt, es würde durchaus langen wenn ich einmal im Jahr komme, mich dann aber gestern, nachdem ich ein Jahr und einen Monat (!) nicht da war, streng fragt warum ich so lange nicht dagewesen sei und ich solle mich doch bitte von ihnen alle halbe Jahre anrufen lassen und man müsse nun unbedingt zwei umfangreiche Zahnfleischbehandlungen durchführen (Unterton: woran Sie selber schuld sind weil sie so lange nicht da waren ...).

Statt daß ich was sag, schleiche ich stumm von dannen ...

Ob das die Schalterbeamtin bei der Post ist - wo ich mir drei Sendungen abholen möchte, die zweite war dann etwas größer weil eine Jacke drin war, und während sie nach dem dritten Teil sucht maunzt sie schon rum: Is des aa so a Trumm? Eahna Postbotin liebt Sie, ha???

Als sie mir die Sachen bringt meint sie nochmal: Eahna Postbotin hod Sie sicha total gern, ha?
Ich nur so: Sie ist immer sehr freundlich wenn wir uns begegnen.
Beamtin nur herablassend geschaut.
Was sollte diese Meldung? Könnte ich nach wie vor AUCH OHNE HANDY bei der Packstation mitmachen, hätten wir es alle leichter.
Und warum soll ich mich schuldig fühlen, weil ich mir was mit der Post bestellt habe? Ich mein, dafür ist die Post doch da, daß sie einem das dann bringt bzw. man es abholt wenn es zu groß ist für den Briefkasten.
Von wegen die Post bringt allen was.
Allen außer mir oder wie?

Oder ob das, last but not least, der Mann ist, der hier im Hause als Beirat tätig ist, nennen wir ihn einmal Herr Möchtegern.

Vor einigen Monaten hatte ich an die Hausverwaltung geschrieben, weil eine Partei im Haus, leider konnte ich nicht ausmachen wer es war, sonst hätte ich die Leute selbstverständlich direkt kontaktiert, zu beliebigen Zeiten lautstarke Renovierungsarbeiten vornahm.
Nun hatte ich in meinem Schreiben lediglich vorgeschlagen, nachdem zuvor bereits immer wieder Aushänge am schwarzen Brett aufgetaucht waren, man möge in der Waschküche keinen solchen Saustall machen, man möge keine Tschick aufs Dach werfen, man möge dies nicht und das nicht tun, auch zu diesem Thema einen Aushang zu machen mit dem Inhalt, daß wir durchaus eine Hausordnung hätten, die gewisse Ruhezeiten vorsieht, beispielsweise abends und nachts, während derer man bitte Bohren, Hämmern etc. sein lassen möge.

Nun hat die Hausverwaltung mein Mail an den Herrn M. weitergeleitet, ob er da auch was gehört hätte und wisse wer das sei, damit man die Betreffenden direkt anschreiben könne.
Herr M. nun, anstatt daß er einfach antwortet ja oder nein, was macht der?
Druckt das Mail von mir aus, marschiert damit durch das ganze Haus, hält es den Leuten vor die Nase und sagt: Es hat sich jemand beschwert, haben Sie vielleicht auch was gehört?

Damit aber nicht genug.

Einige Tage später fängt er mich nach der Arbeit ab, und ich mußte mich eine geschlagene halbe Stunde, in seinem Hausflur stehend (nicht einmal einen Platz hat er mir angeboten), von ihm maßregeln lassen. Dabei hat er nicht einmal direkt gesagt, daß er es nicht in Ordnung findet, daß ich mich beschwert hatte, nein er hat die ganze Zeit dumm herumgeeiert - ich war müde und genervt und habe mehrmals gefragt: Was wollen Sie mir eigentlich sagen? Aber da kam dann nur wieder der nächste Schas.
Daß die Betreffenden doch garnicht wußten, daß sie so laut sind (naaa, eh ned, wenn ich spätabends durch Beton bohre komm ich auch nicht auf die Idee, daß das außer mir wer hört).
Ich so: Ja eben, da muß man es ihnen doch sagen!
Er so: Wir wollen doch alle ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis haben, oder? Wir wollen doch nach wie vor gegenseitig die Packerln annehmen, oder?

Und dabei hat er erst neulich, als ich mich mit einer Flasche Wein bedankt hatte, daß er so oft meine Packerln annimmt gesagt, er mache das doch gerne und ich müsse ihm nichts dafür geben!

Und nun auf einmal kommt er mir so!

Und ich Idiot meinte noch, mich rechtfertigen zu müssen, und erklärte, daß ich Schlafstörungen hätte und außerdem müsse ich früh raus, da bräuchte ich halt meinen Schlaf, ich hätte einen stressigen Job, da könne ich das nicht brauchen, daß jemand bis spätnachts und teilweise auch mitten in der Nacht, rumlärmt.

Er so: Im öffentlichen Dienst, ein stressiger Job? Das könne er nicht so recht glauben, da gehe es doch eher ruhig zu.
Ja, meinte ich, ich arbeite aber im Krankenhaus, da wäre eben mal ein rechter Betrieb, öffentlicher Dienst hin oder her.
Na, kam der nächste Klops von ihm, dann müsse ich eben die Arbeitszeit reduzieren wenn ich so einen Streß hätte, es würde doch langen wenn ich halbtags arbeiten ginge, ich würde ja keine Miete zahlen als Eigentümerin, da bräuchte ich doch nicht soviel Geld.

Hammer, oder?

Und was mach ich? Anstatt daß ich ihm in scharfem Ton erwidere, daß von 'soviel' erstens einmal nicht die Rede sein könne bei meinem Gehalt, daß er zweitens nicht zu bestimmen hätte, wieviel Geld ich zu brauchen habe, und es drittens auch um die Rente ginge, die ich dann später einmal eh nicht bekomme, und es da einen verdammten Unterschied macht ob jemand ganztags oder halbtags gearbeitet hat - was mach ich stattdessen? Sag nur kleinmütig, daß ich die Arbeitszeit doch eh schon reduzieren wollte, man mich aber nicht ließe.

So ging das weiter mit seinen Frechheiten, beispielsweise mußte ich mir anhören, daß man sich auch über mich beschwert hätte, ich sei immer so laut wenn ich morgens zur Arbeit ginge.

Ja klar, da nehm ich nämlich auch immer die Bohrmaschine mit und mach ein gar lustig Muster in die langweiligen Wände im Flur, oder was???

Bis seine Frau dann einschritt und meinte es sei nun gut, ich sei müde nach der Arbeit, und ich endlich zu mir raufgehen durfte. DA hab ich dann gekocht. Und ich red nicht vom Abendessen, für das es dann eh schon zu spät war.

DA hab ich mich dann aufgeregt.
Aber vorher dastehen wie eine Pensionatsschülerin die von der Direktorin beim Rauchen erwischt worden ist.

Warum ist das so?

Warum kann ich mich nie behaupten wenn jemand mich von oben herab saudumm anredet?

Hinterher, da weiß ich dann die schlagfertigsten Antworten, da hab ich schlaue Sprüche parat vom Feinsten.

Aber in dem Moment, da schau ich nur blöd aus der Wäsche und bestenfalls kommt ein schwaches: Ja aber ...

Was bin ich nur für ein Feigling ...











Freitag, 8. Januar 2016

Linz - eine Stadt lebt auf - großem Fuß?

Es ist einerseits gut nachvollziehbar, daß eine Stadt, die ein so negatives Image hat (häßliche Industriestadt, und damals war ja auch viel mit den Nazis gell ...) alles gibt, um dieses loszuwerden.

Das kann dann auch mal ins Auge gehen, hihi - und ich red jetzt nicht vom Gebäck!
Das Linzer Auge - Steuergeldverschwendung?

Die Stadt scheint wirklich viel Geld für die Imagepflege über zu haben, obwohl es vielen Menschen dort alles andere als gut geht - oder vielleicht bekomme ich diesen Eindruck auch nur, weil ich stets die Kupfermuckn (Straßenzeitung) lese wenn ich vor Ort bin und daher einseitig beeinflußt bin? Wer weiß es schon.

Ich weiß jedenfalls noch sehr gut, wie ich einmal mit den Öffis ziellos umhergefahren bin, so der Nase nach, und vorn auf der Bim stand 'Auwiesen' drauf. Au ja, dachte ich das klingt gut, da fährst hin. Hah. An der Endstelle fand ich weder eine Au noch Wiesen vor, sondern riesige Gemeindebauten und jede Menge sehr unfreundlich schauender Menschen. Da macht im Nachhinein die Ansage erst richtig Sinn: Achtung, diese Bahn fährt nach Auwiesen.

Erst kürzlich wurde in Linz ein neues Musiktheater erbaut, direkt am Volksgarten damit es auch jeder sieht, der vom Bahnhof in Richtung Stadt läuft. 'Das modernste Opernhaus Europas' wäre es gar, lese ich. Naja, nach kaum 30 Jahren Planungszeit kann man sich schon etwas erwarten.
Daß dann doch wieder dieselben alten Stücke (auch Wagner, ganz Linzer Tradition) drin gespielt werden, steht auf einem anderen Blatt.

Nun folgt der nächste Streich: Das Cineplexx soll modernisiert werden.
Aber nicht einfach einen neuen Bezug auf die Sessln und einen neuen Anstrich, nein, man muß schon ordentlich auf den Putz hauen: Ein Dolby Cinema soll es werden. Dafür haben wir deshalb kein deutsches Wort, weil es so etwas im deutschsprachigen Raum bisher noch nicht gibt. Nur in Amerika, in Eindhoven und in Hilversum. Und jetzt dann eben auch in Linz.

Wie muß man sich so ein Kino vorstellen? Ich hab einen Artikel gelesen von einem Mann, der extra nach Hilversum gefahren ist (auf Spesen, versteht sich) um der geneigten Leserschaft einen Eindruck vermitteln zu können, wie sowas dann ausschauen kann.

Zunächst einmal natürlich modernste Technik, da wird nicht einfach blechern aus alten Lausprechern gequäkt, nein, das ist Atmos Sound oder wie der Schas heißt, ich bin kein Techniker und im Cineplexx war ich eh noch nie, meinereiner geht ins City oder ins Moviemento, weil da die guten Filme laufen, da tut's auch ein normales Soundsystem.

Aber im neuen Kino werden nicht nur die Lautsprecher so in der Wand integriert sein, daß man vom Sound praktisch umgeben ist, da werden nicht nur die Sessel so ausgerichtet sein, daß man auch an den äußeren Plätzen direkt auf die Leinwand guckt, nein, da werden dem mutigen Filmegucker bereits auf dem Weg in den Saal die Wände mit 'zum jeweiligen Film passenden Stimmungsbildern bespielt' - ich will lieber nicht wissen wie das ausschaut wenn einer in einen Horrorfilm geht, ich mein da werden dann einige nie bei ihrem Sessel ankommen weil sie bereits vorher an Herzkasper kriegt ham.

Irgendwie schon putzig die Menschheit: Auf der einen Seite streben sie nach größtmöglicher Sicherheit im Leben, aber dann im Kino, da kann ihnen der Graus nicht groß und lebensecht genug sein.

Es gibt auch keine 'nervigen Notausgangsschilder' mehr lese ich - na und was ist wenn was ist? Wie finden die Leut dann raus? Wenn es nach Filmbeginn so dunkel wird, daß man 'die Hand vor Augen nicht mehr sieht'??? Da freut sich der Grabscher und die Belästigte kann nicht einmal flüchten - denn ... wohin? Es gibt ja keine beleuchteten Notausgangsschilder mehr.

Das wenn mal nicht wieder ins Auge geht ...

Children Should Be Seen And Not Heard!

Daß Lärm schädlich ist, also negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit hat, ist keine neue Erkenntnis sondern eine unbestreitbare Tatsache.
Außer er wird von Kindern erzeugt, dann ist er lustig. Das ist ebenfalls eine Tatsache bezüglich derer im gesamten von mir frequentierten öffentlichen Raum stillschweigende Übereinkunft herrscht.

Achja, Stillschweigen ...
Ein in diesem Zusammenhang kläglich fehlplaziertes Wort.
Wodurch sich immer mehr Kinder, zumindest erscheint es mir so, heutzutage hervortun, ist leider das genaue Gegenteil: Lautstarkes Demonstrieren ihrer Macht.
Macht doch nix, lächeln die Umstehenden gütig und fragen mich dann mit streng gerunzelter Stirn: 'Sie waren doch auch einmal Kind, oder?'

Ja Eben.
Eben weil ich auch einmal Kind war stehe ich den mit bestürzender Regelmäßigkeit gebotenen Szenen mit steigendem Unverständnis gegenüber.
Wenn unsereiner aus dem Rahmen strampelte, dann wurde gemahnt, erzogen, notfalls durchaus auch mit einer gewissen Nachdrücklichkeit elterlicherseits.

Aber das war ja offenbar grundfalsch. Wenn einer heute beiläufig erwähnt, die eine oder andere 'Tetschn' habe uns als Kinder schließlich nicht geschadet - wir sind alle so groß geworden und aus uns allen ist etwas geworden - wird er wochenlang in den Medien als Befürworter von Kindesmißhandlung vorgeführt.
Man kann von Herrn Scheuch halten was man will, aber hier hat er wirklich einmal recht.

Seine Kinder dahingehend erziehen zu wollen, daß man sich im öffentlichen Raum rücksichtsvoll zu verhalten hat, ist offenbar MEGA-OUT und behindert die Kinder in ihrer Ausdrucksfreiheit. Eh basta.

Richtig ist vielmehr, sich lautstark am Handy mit der Freundin zu unterhalten, während der Nachwuchs kreischend durch die Gänge der U-Bahn trampelt.
Die Umsitzenden lächeln gütig.
Ach, die putzigen Kinderlein, wenn sie einen so anstrahlen kann man ihnen doch einfach nicht böse sein.
Kann man nicht?
Oh doch, KANN MAN!
Sehr böse sogar!

Wenn mit steigendem Grant-o-Meter aus meinen Ohren Rauch hervorträte, so löste dies in den von mir benutzten Waggons regelmäßig Feueralarm aus.
Zumindest wäre dann das Kindergeschrei übertönt!

Mittlerweile weiß ich auch, warum das Hallenbad so heißt.
Weil es da drin so schön hallt wenn man brüllt.
Daher muß man seinem Vater auch permanent in höchstmöglicher Lautstärke einen laufenden Kommentar seiner gegenwärtigen Befindlichkeit und seiner Pläne für die nahe Zukunft mitteilen, auch wenn sich dieser direkt neben einem befindet:

'Papa, Papa, PAPA! Papa schau ich spring jetzt! Und zwar genau auf die Frau da drauf - ach Mist daneben, och Papa!!! Papa schau ich probier's gleich nochmal - AAUAAA! Papa mein Fuuuß, Paaapaaaa! Ich bin so blöd und schau nie wo ich hintret, das tut so WEEEEEEEEEH! AAAAAAAAAHHH!'

Macht das eigentlich Freude, sich so nervige Zeitgenossen hochzuziehen, mit denen man sich und anderen die Lebensfreude auf Bindfadenbreite schmälern kann?
Oder warum tun das soviele Eltern?







Mein Leben ohne Handy Teil 1

Das war schon lange mal fällig.
Mir liegt das ja sehr am Herzen, dieses Thema: Handys.

Die sind giftig, so furchtbar giftig. Und ich mein nicht nur deswegen, weil eine ungesunde Strahlung rauskommt. Das ist nur ein Aspekt.
Inzwischen muß auch keiner mehr hergehen und behaupten, es wäre nicht so, es ist wissenschaftlich erwiesen, und DAS wenn sie mal zugeben, dann fährt die Eisenbahn drüber.

Giftig sind die Teile auch aus anderen Gründen:

Die Leut können das Teil nicht mehr aus der Hand legen.
Ständig müssen sie reinschaun, es könnte ihnen ja wer eine Nachricht geschrieben haben.
Wenn ja, dann muß die natürlich SOFORT beantwortet werden.
Wenn nein, dann kriegen sie sofort eine Krise: Mag mich keiner mehr? Warum hab ich seit einer Stunde keine Nachricht mehr bekommen? Nicht einmal eine winzige SMS oder eine Erwähnung auf facebook, wääääh, das Leben findet ohne mich statt, man hat auf mich vergessen, ich bin so gut wie TOT!!!

Neulich hab ich gelesen, daß immer mehr Unfälle geschehen weil die Leute mittlerweile nicht nur in der U-Bahn oder in der Warteschlange oder im Büro diese Teile checken sondern mitten unterm Gehen. Da läuft man auch mal in eine Straßenbahn rein.
Gut, das hab ich auch ohne Handy bereits fertiggebracht, die Bim fahrt nun einmal oft genug einfach so daher ohne daß man damit rechnet *böseguck* aber dennoch, es ist Tatsache, daß immer mehr Leut nicht mehr schaun wo sie hingehen. Es wurde gar bereits ein Begriff für diese Personengruppe geprägt: Generation Kopf unten heißt man sie und es werden immer mehr die dazugehören.

Wer kein Handy hat, wird zunehmend ausgegrenzt.
Fällt euch nicht auf?
Eh nicht, ihr habt ja eins.

Das erste Mal da ich mich ausgegrenzt fühlte war, als man im Kölner Skulpturenpark so Dingsda-Eumel an die Kunstwerke geklebt hat, da können die Leute mit dem Handy draufzielen und schon können sie lesen, was sie da vor sich haben und was sich der Künstler bzw. die Künstlerin dabei gedacht haben.
Gut, wer muß schon in den Kölner Skulpturenpark, da kommt man nicht so oft rein, also egal.

Dann kam es näher: Die Post hat das Pakete-Abholen in der Packstation umgestellt. Zuvor hatte man da eine Karte, mit der ist man an die Packstation sobald man per Mail benachrichtigt worden ist, daß ein Packerl da ist, und hat sich seine Post abgeholt. Jeder hatte eine PIN, so wie beim Bankomaten auch, und es hat, zumindest für mich, wunderbar funktioniert.
Aber ANGEBLICH kam es zu Mißbrauch, und es ist SICHERER wenn man ab jetzt den Code zum Abholen am Handy versendet.
Na klar.
Weil so ein Handy ist so wahnsinnig sicher, da kann kein anderer auf die Nachrichten zugreifen.
NA GEH!
Das glaubt doch nicht einmal mehr die Oma aus Niedertölpelbach.

Jetzt werden entweder meine Nachbarn mit meinen Postsendungen belästigt oder ich darf sie in unserer Filiale abholen, die macht aber schon um 18 Uhr zu, und ich komm normal erst um halb 7 heim. Also Streß wieder.

Ähnliches Erlebnis auf der Bank:

Ich Idiot hatte mich von so einem depperten Gutmenschen belabern lassen, daß die Bank, bei der ich mein Sparkonto hätte, eine böse Bank wäre, und die GLS Bank wäre die einzig wahre Bank und wer nicht sofort sein Geld dorthin transferiert macht sich mit den uncoolen Machenschaften der 'bösen' Bank gemein.
Das wollte ich natürlich nicht, mich also sofort vom Acker gemacht, haha, und die winzig kleine Filiale der GLS Bank in München aufgesucht (das sind ja Piefke und irgendwo in Bochum ansässig).
Das Gespräch mit der Dame dort verlief eher unrund, und wurde immer unrunder je mehr Details ich erfuhr. Allein die Kosten, die dort auf den Anleger zukommen. Woanders BEKOMMT man zwar schon keine Zinsen mehr, aber man ZAHLT sich wenigstens nicht auch noch deppat für jede Transaktion die man ja sowieso schon selber durchführt.
Beispiel: Ich hebe in Österreich Geld ab. Das mach ich normal mit meiner Visa-Karte und das kostet mich pro Abhebung einen Euro.
Frage nicht was die bei GLS dafür wollen.
Das Beste: Die Person dort wollte mir erst garnicht glauben, daß ich nur einen Euro zahl.
Sie meinte dann nur etwas spitz: Normalerweise legen bei uns nur Leute an, die sich das auch leisten können.
Danke!

Gutes Gewissen muß man sich also leisten können.
Sag ich ja schon immer.

Aber der Clou kommt noch: Ich wollte mir ja trotz allem zumindest das Sparkonto dorthin transferieren und wir waren dann auch schon fast durch, da fragt sie mich nach meiner Handynummer.
Ja, hab ich keine.
Wie, haben Sie keine, Sie haben kein Handy????????
(Unterton: Sind Sie überhaupt ein gültiger Mensch???)

Es stellte sich heraus, daß bei dieser Bank, wie eben bei DHL und deren Packstation, die Codes die man braucht, um eine Transaktion durchführen zu können, per SMS verschickt werden.
Die Papierln die man von normalen Banken zugesandt bekommt mit vielen Zahlen drauf, wo man jedes Mal eine Nummer 'verbraucht' und durchstreicht, die wären nicht sicher.
Selbes HAHA wie oben: Aber Handy ist sicher, oder???

Da war ich dann schon sehr erbost, aber im Nachhinein bin ich auch wieder froh, denn so engelsgleich wie sie immer tun sind die bei GLS auch wieder nicht, und mittlerweile bin ich von dem gesamten Gutmenschentum dermaßen angepißt, daß ich ganz zufrieden damit bin, da nicht dazuzugehören.
Ich bin der große böse Ev und ich kann mein Konto haben wo ich will!
Jedenfalls in Deutschland. (Bei der Deniz-Bank in Salzburg wollten die mich auch nicht. Hatte aber nichts mit dem Handy zu tun, wohl eher mit der Tatsache, daß der Mann dort einen Anzug trug und ich nicht.)

Das nächste ist, daß ich immer öfter beim Einloggen in meinen Mail-account eine Nachricht bekomme, wie ärgerlich es doch wäre, wenn man von seinem Konto ausgesperrt wird, und ich solle doch mal meine Handynummer eingeben.
Hallo?
Frage: WER will mich aus meinem Konto aussperren? Und warum?
Bisher hat man da einfach ein neues Paßwort angefordert, dies auch bekommen und aus die Maus.

Aber nun wird bereits VORAB gedroht, da HAT man das Paßwort noch garnicht vergessen.
Und soll dennoch ausgesperrt werden wenn man nicht brav seine Handynummer eingibt.
Denn: NOCH kann man das Feld wegdrücken.
Irgendwann jedoch wird der Tag kommen, da geht das nicht mehr.

Natürlich hab ich Idiot versucht, mit dem Anbieter Kontakt aufzunehmen und zu erklären, daß ich kein Handy hätte. Genausogut hätte ich versuchen können, die Niagarafälle aufzuhalten. Da kommt nicht einmal eine Antwort. Da wird irgendein Praktikant laut gelacht haben und das Mail wurde gelöscht.

Es mehren sich die Fälle, in denen man ohne Handy nicht mehr mittun kann, egal was.
Noch kann ich dennoch weiterleben, weil ich nicht unbedingt eine Fahrkarte auf dem Handy brauche, ich kauf die halt am Automaten. NOCH gibt es ja welche.

Ich muß mir auch keine Konzertkarten besorgen indem daß ich mit dem Handy auf so ein App-Viereck ziele und dann hab ich die Karte. Ich geh halt auf keine Konzerte. Und wenn dann könnte ich die Karte NOCH sicher auch online bekommen oder - HUCH - an der Abendkasse abholen.

Noch hab ich mich beim Wandern auch nicht in einsamer Gegend verknöchelt und bin dann im Spital geschimpft worden, daß ich kein Handy hab weil wenn dann hätte man mir eher helfen können.
Das kommt alles noch.

Ich werde weiter berichten!
















Frauen sollten halt dann nachts doch besser nur noch in Begleitung raus ...

   ... soll der Polizeipräsident gesagt haben.

   Und sofort erheben sich Proteststürme.


Wer weiß was der Mann wirklich gesagt hat, er hat es ja nur gut gemeint.

Was hier wirklich stört ist die Richtung, in die das Ganze von den Medien gesteuert wird.

Wer sagt denn immer: Na, wenigstens waren die Frauen damals auf der Straße sicher!
Wer sagt das denn, hm?
Genau! Die Leute die immer den Adolf verteidigen und jetzt dem Hatsche huldigen.

Silvester ist nun mal eine Nacht, in der geht kein normaler Mensch raus, ob Frau oder Mann oder Zwischenwesen, was auch immer. Da sind soviele Verrückte unterwegs, dann auch noch ang'soffn, also irgendwie MUSSTE da ja was passieren.
Und das tut es sicher jedes Jahr, und das war auch sicher schon immer so.
Warum aber machen sie jetzt auf einmal so einen Bahöö drum?
Weil sie die Leute manipulieren wollen.
Und die lassen sich.

Man muß bedenken: Jetzt bin ja ich schon nicht besonders gescheit, aber ich denk mir immerhin ein BISSL was, zwar nichts Genaues aber immerhin WAS.

Der Normalbürger aber, der Heute und Krone liest, der kriegt sofort einen Grant und reagiert  ganz spontan ENTWEDER in Richtung: Jawohl, Ausländer sind alle böse (was wohl die Absicht ist) oder gar in Richtung: Genau, die Frauen sollen da nicht immer überall rumlaufen, im kurzen Rock gar noch, und leben wie die Männer, es sind halt doch nur Frauen, die müssen von uns 'beschützt' werden, allein sind die nix. Haben wir doch schon immer gesagt.

In Folge wird also einerseits der Bürger den Ausländern noch mehr Haß entgegenbringen, was der Sache nicht unbedingt dienlich ist weil sie sind nun einmal da, und man muß versuchen, miteinander auszukommen.

Was mich aber noch mehr stört: Man wird in Folge auch die Frauen wieder mehr gängeln wollen, das seh ich schon kommen und das paßt mir logischerweise überhaupt nicht.

Ich bin Single und muß es aus diversen Gründen auch bleiben, ich KANN keinen Mann haben, also muß ich auch nachts alleine raus, wenn ich mal raus muß. Gunkl gucken oder so. Ich mein, der kann mich ja nicht jedes Mal heimfahren nach der Vorstellung.

Egal, ich sehe in der ganzen Aktion einen hinterfotzigen Versuch, alles, was uns Frau Schwarzer ermöglicht hat, so langsam wieder zu kippen.

Und NATÜÜÜRLICH sind die bösen Ausländer schuld und nicht etwa die Leute, die das ganze Theater hier organisieren und steuern.

Wer bestimmt denn, was die Medien dem Volk erzählen?
Die Politiker nicht. Nicht bei uns.

Da muß man sich doch mal überlegen ...