Freitag, 8. Januar 2016

Linz - eine Stadt lebt auf - großem Fuß?

Es ist einerseits gut nachvollziehbar, daß eine Stadt, die ein so negatives Image hat (häßliche Industriestadt, und damals war ja auch viel mit den Nazis gell ...) alles gibt, um dieses loszuwerden.

Das kann dann auch mal ins Auge gehen, hihi - und ich red jetzt nicht vom Gebäck!
Das Linzer Auge - Steuergeldverschwendung?

Die Stadt scheint wirklich viel Geld für die Imagepflege über zu haben, obwohl es vielen Menschen dort alles andere als gut geht - oder vielleicht bekomme ich diesen Eindruck auch nur, weil ich stets die Kupfermuckn (Straßenzeitung) lese wenn ich vor Ort bin und daher einseitig beeinflußt bin? Wer weiß es schon.

Ich weiß jedenfalls noch sehr gut, wie ich einmal mit den Öffis ziellos umhergefahren bin, so der Nase nach, und vorn auf der Bim stand 'Auwiesen' drauf. Au ja, dachte ich das klingt gut, da fährst hin. Hah. An der Endstelle fand ich weder eine Au noch Wiesen vor, sondern riesige Gemeindebauten und jede Menge sehr unfreundlich schauender Menschen. Da macht im Nachhinein die Ansage erst richtig Sinn: Achtung, diese Bahn fährt nach Auwiesen.

Erst kürzlich wurde in Linz ein neues Musiktheater erbaut, direkt am Volksgarten damit es auch jeder sieht, der vom Bahnhof in Richtung Stadt läuft. 'Das modernste Opernhaus Europas' wäre es gar, lese ich. Naja, nach kaum 30 Jahren Planungszeit kann man sich schon etwas erwarten.
Daß dann doch wieder dieselben alten Stücke (auch Wagner, ganz Linzer Tradition) drin gespielt werden, steht auf einem anderen Blatt.

Nun folgt der nächste Streich: Das Cineplexx soll modernisiert werden.
Aber nicht einfach einen neuen Bezug auf die Sessln und einen neuen Anstrich, nein, man muß schon ordentlich auf den Putz hauen: Ein Dolby Cinema soll es werden. Dafür haben wir deshalb kein deutsches Wort, weil es so etwas im deutschsprachigen Raum bisher noch nicht gibt. Nur in Amerika, in Eindhoven und in Hilversum. Und jetzt dann eben auch in Linz.

Wie muß man sich so ein Kino vorstellen? Ich hab einen Artikel gelesen von einem Mann, der extra nach Hilversum gefahren ist (auf Spesen, versteht sich) um der geneigten Leserschaft einen Eindruck vermitteln zu können, wie sowas dann ausschauen kann.

Zunächst einmal natürlich modernste Technik, da wird nicht einfach blechern aus alten Lausprechern gequäkt, nein, das ist Atmos Sound oder wie der Schas heißt, ich bin kein Techniker und im Cineplexx war ich eh noch nie, meinereiner geht ins City oder ins Moviemento, weil da die guten Filme laufen, da tut's auch ein normales Soundsystem.

Aber im neuen Kino werden nicht nur die Lautsprecher so in der Wand integriert sein, daß man vom Sound praktisch umgeben ist, da werden nicht nur die Sessel so ausgerichtet sein, daß man auch an den äußeren Plätzen direkt auf die Leinwand guckt, nein, da werden dem mutigen Filmegucker bereits auf dem Weg in den Saal die Wände mit 'zum jeweiligen Film passenden Stimmungsbildern bespielt' - ich will lieber nicht wissen wie das ausschaut wenn einer in einen Horrorfilm geht, ich mein da werden dann einige nie bei ihrem Sessel ankommen weil sie bereits vorher an Herzkasper kriegt ham.

Irgendwie schon putzig die Menschheit: Auf der einen Seite streben sie nach größtmöglicher Sicherheit im Leben, aber dann im Kino, da kann ihnen der Graus nicht groß und lebensecht genug sein.

Es gibt auch keine 'nervigen Notausgangsschilder' mehr lese ich - na und was ist wenn was ist? Wie finden die Leut dann raus? Wenn es nach Filmbeginn so dunkel wird, daß man 'die Hand vor Augen nicht mehr sieht'??? Da freut sich der Grabscher und die Belästigte kann nicht einmal flüchten - denn ... wohin? Es gibt ja keine beleuchteten Notausgangsschilder mehr.

Das wenn mal nicht wieder ins Auge geht ...

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