Freitag, 29. November 2024

Deep Thoughts - Gefunden beim Stöbern in einem meiner Tagebücher von 1997

Today around a quarter to 3 (am) I mused as to why people hadn't to this day sorted out the problems caused by relationships between the sexes - when almost all possible structures had been developed and dismissed again, and none seems to have made us happy.


That's why revolutions don't work, I conjured. Because the problem isn't in the structure of the problematic area, it's inside ourselves.

As in our whole life, actually, in that the problems we struggle with aren't caused by our surroundings (severe father, shit job, whatever) but by the way we receive the signals from them (the surroundings).

If, for instance, if we hear something, we decide whether to hear a noise or a sweet song, to put it extremely.  Only we don't decide ourselves but our decisions are determined by our earlier experiences which, over the years, moulded our very own mode of receiving signals.  These determinators of receptance and therefore dominators of our life, were influenced by our own hidden-away unconfessed disappointments.  Things we felt but didn't admit (to ourselves) we felt.  So they linger, grow ugly and hard, and create more and more misconceptions which, in turn, deepen the misery by making it gradually more and more impossible to see 'clearly'. 
Who ever does, anyway?  No one.

And even this 'God' who does, doesn't have any benefit from it.
We humans can't see a point unless it's brought home to us somewhat fierce.  If someone merely told us, we wouldn't accept it.  However, even after we felt and saw, we forget.  So all 'God' can do is sit and watch us like somebody watching a film in which no one knows what's going on except the spectator (thinks he knows).  Like this spectator, 'God' can't prevent anything from happening, because even if he tried to interfere, they'd just do something equally weird - or just do it later instead.

And then there is this element of chaos which, in our example of film-watching, is maybe represented by an unexpected twist in the plot.
You're dead sure about what's going to happen, and then this little surprise element turns up and changes the situation beyond recognition.
And that's beautiful, that's life, thats - love???
It's THE miracle and we should be darn glad it exists instead of complaining about missing security!!!

Without it, we're condemned to do the circles again and again and again - for all the precious things we learn are scoffed at by our children and have been forgotten by the time our grandchildren start wondering.
Only, this happens faster and faster while the 'little circles' within our own, private cosmos become flatter and flatter.  Less dimentional. 

In the end, will they all be digital?  Merely virtual?  How far has this already progressed?
Look at the virtual 'food' we eat in such a matter-of-fact way - and I'm not talking of vitamin pills and dietary supplements!  How much of the real thing is still in the food people buy in the supermarkets, lured by the ever-sweet siren-song of the marketing assholes?
All the virtual feelings we experience, together, in front of the TV. 
Or on our own, in front of the computer.
All the virtual toil that's done, work without any beneficiary or even useful end, but which is done anyway as there seems to be no way to stop it - without damage done too great to even be considered.
Fear (felt by ordinary folks) and Greed (which determines the acts of the inflated ones) will always stand in our way.



Montag, 22. Juli 2024

Die Tyrannei der Muttertiere

Es ist Sonntag. Kurz vor 12 Uhr. Bisher war draußen alles ruhig gewesen, die Vögel sangen, ab und an Stimmen in der Ferne, mal ein Autogeräusch von der Straße rüber, sonst nichts. Und ich habe es genossen. Sonntag ist ein guter Tag. Niemand mäht Rasen, niemand bohrt, die Leute nehmen Rücksicht aufeinander, ich darf mich entspannen.

Auf einmal dringt ein grauenhaftes Geräusch von unten in meine Wohnung im dritten Stock eines ansonsten ruhig gelegenen Mietshauses. Zunächst kann ich das Geräusch nicht zuordnen, denke an einen tollwütigen Hund, an Massenmord, an einen heimtückischen Raubüberfall. Das Geräusch persistiert und mir wird klar, daß es sich um ein Kind handeln muß, welches offenbar völlig grundlos Töne absondert, die an einem Sonntagmittag in einer Wohngegend absolut nichts verloren haben.

Ich begebe mich zu meinem Balkon mit der Absicht, zu schauen ob ich etwas erkennen kann. Noch bevor ich die Fliegentür geöffnet habe überkommt mich angesichts der hemmungslosen Krakeelerei die Wut und ich schreie los: Was ist das denn für ein krankes Arschloch da unten!

Nicht grad die feine Englische, geb ich zu, aber ich bin Asperger-Autistin und nach all den Jahren der permanenten Beschallung von allen Seiten und der (mit) daraus resultierenden Schlafproblematik sind meine Nerven total am Sand.

Von unten kommt ein mauliges: Hey des is'n Kind, was willste? Geh in deine Wohnung!

Ich protestiere: Ich bin in meiner Wohnung!

Von unten wieder: Dann mach deine Fenster zu!

So stellen sich die Damen das also vor. Sie bekommen Kinder, mit denen sie entweder nicht umgehen können oder wollen, denen sie alles erlauben und es ablehnen, ihnen Grenzen zu setzen und ihnen sowas wie Anstand und ein Gefühl für Rücksichtsnahme beizubringen, und wen es stört, also beispielsweise so alte Meckertanten wie mich, die sollen sich gefälligst in ihren Wohnungen verbarrikadieren und da drin ersticken.

Geht's eigentlich noch? Warum sollen meine Bedürfnisse weniger wichtig sein als die eines Kindes? Noch dazu wo meine Bedürfnisse durch ein allgemein anerkanntes Reglement gestützt werden: Sonntagsruhe, Mittagsruhe.

Nur weil irgendein Richter in den 90-er Jahren in einem Anfall von Weltfremdheit beschied, daß Kinderlärm nicht als Lärm anzusehen sei, ändert das nichts an der Tatsache, daß auch Kinderlärm Lärm IST. Und krank macht. Nachgewiesenermaßen. Die Fachwelt weiß dies und wir Betroffenen erst recht.

Wird dem in irgendeiner Art und Weise Rechnung getragen?
Nein. 

Nach wie vor werden wir aus allen Richtungen beschallt. Ob von Autos, von Flugzeugen, von Rasenmähern, Laubbläsern, Baustellenmaschinen und - Kindern. Inzwischen wird fast jeden Abend auf dem Spielplatz drüben, der die ersten Jahre meines Hierseins meist verlassen lag, bis spät abends laut gekreischt. Dagegen kann ich leider nichts machen. Kinder dürfen auf Spielplätzen lärmen, auch bis 21 Uhr wenn sie das möchten. Wie es den Menschen in den umliegenden Wohnungen damit geht, ist egal. 

Ich wünsche mir sehr, daß hier an der Gesetzgebung grundlegend etwas geändert wird. Kinder haben Bedürfnisse, soweit klar. Aber Erwachsene sind auch Menschen. Und haben Bedürfnisse. Lärm macht nun einmal krank, egal wer ihn erzeugt. 

Wenn man es wagt, beispielsweise im Bus, einmal eine Mutter anzusprechen, ob sie ihren Nachwuchs zu etwas mehr Ruhe ermahnen könnte, so bekommt man als Antwort ein patziges: Des sind doch KINDER!

Ja das sehe ich, danke für die Belehrung. Und was soll mir diese Antwort sagen? Hilft mir das weiter? Nein, tut es nicht.

Unlängst hatte ich die Begleitperson einer Handvoll lärmender Kinder, ob es die Mutter war weiß ich nicht, angesprochen und ihr erklärt, daß ich krank sei und daher den Lärm einfach nicht aushielte. Daraufhin erwiderte sie, Kinder dürften soviel schreien wie sie wollten und wo sie wollten, und forderte ihre Entourage auf: So nun schreit einmal alle so laut ihr könnt.

Mir blieb nichts anderes übrig, als mich mit zugehaltenen Ohren in den nächstgelegenen Laden zu flüchten wo ich in Tränen ausbrach.

Ohne meine Bose-Kopfhörer kann ich nicht mehr aus dem Haus gehen und ich bin sehr froh, daß es mittlerweile so etwas gibt. Aber wenigstens in meiner Wohnung, an einem Sonntag, während der Mittagsruhe, möchte ich die Möglichkeit haben, Ruhe einfordern zu dürfen.

Nach unserer kleinen 'Unterhaltung' vom Balkon herab war diese Ruhe übrigens eingetreten. Geht doch. Warum nicht gleich so?