Gestern in der U-Bahn hab ich noch gelacht als ich am Monitor die Meldung aufscheinen sah, daß eine alte Dame in Nürnberg die Aufforderung des Künstlers Arthur Köpcke über einem seiner Bilder, nämlich to 'insert words', tatsächlich befolgte und das Bild, das den Ausschnitt eines Kreuzworträtsels zeigt, auszufüllen begann.
Cool, dachte ich mir, das ist interaktive Kunst.
Die im Museum sehen das leider anders. Haben die doch tatsächlich diese uralte Frau angezeigt. Aus versicherungstechnischen Gründen, hieß es.
Nun wird gegen diese arme alte Frau ermittelt wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung.
Hat das wirklich sein müssen?
Ich mein, der Künstler ist tot, dem ist das wurscht, also was soll der Unfug? Wen interessiert denn jetzt noch, wie das Bild aussieht? Man hätte ja einfach so über den Vorfall in der Zeitung berichten können und das Bild so lassen wie es war, dann wäre es eine prima Werbung gewesen für das Museum, und es wären bestimmt jede Menge Leute gekommen um mal zu gucken, was die alte Frau da gemacht hat.
Vielleicht hätte man noch mehr angefangene Kreuzworträtsel außenrumhängen können, gar ein eigenes Kreuzworträtselzimmer eröffnen, wo sich jeder austoben kann wie er meint. Mit Fachmannstreffen wo jeder seine angefangenen Kreuzworträtsel aus der Times mitbringen kann, die er nie zuende gekriegt hat.
Es gibt so viele Möglichkeiten, wie man mit der Situation hätte umgehen können. Der Besitzer des Bildes, höre ich, fand das Ganze auch garnicht so schlimm. Naja, vielleicht wollte er auch nur nicht, daß jeder mitkriegt, daß er achzigtausend Euro für den Blödsinn bezahlt hat.
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